230.-232. Tag – Christchurch

Dafuer war dann am naechsten Tag erst einmal ausschlafen angesagt, wie schoen und ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann es das letzte Mal war, immer frueh parat fuer den Bus sein oder um 6 Uhr aufstehen, um den Sonnenuntergang zu sehen 😉 Aber das ist natuerlich dann auch immer besonders schoen gewesen. Ari schlief auch wie ein kleines Baby und ich traute mich einfach nicht, sie wach zu machen, denn um 11 Uhr hielt mich dann auch nichts mehr im Bett. Ich schlich also runter, um zu fruehstuecken. Habe mich dann auch sehr nett mit dem Chinesen unterhalten. Ich hatte ja schon einmal in Asien geschrieben, dass sich die Chinesen immer englische Namen geben, so hiess er dann auch Jack. Eigentlich mag ich das gar nicht und frage auch immer nach dem richtigen Namen, nur leider kann ich mir „“Xaophong““ oder was auch immer doch nicht merken. Also nenne ich ihn jetzt einfach mal weiter Jack, stellt euch nun bitte eine Diskussion zwischen dem Chinesen Jack und einem Kanadier, der aber derzeit in der USA lebt, vor, in der es ueber die Todesstrafe geht. Na, da habe ich mir doch auch gleich die Vertreter der richtigen Laender ausgesucht 🙂 Am Ende war dann das einzige vernuenftige Argument ihrerseits, was auch nur einigermassen nachzuvollziehen war, dass es billiger waere. Ja, hatte mich dann nicht wirklich ueberzeugt – und so eine Diskussion gleich auf nuechternen Magen, oje 😉
Jedoch war es nach dem naechsten Themawechsel doch noch recht interessant und so verging der Nachmittag ziemlich schnell. Ich bin dann mit Ari in die Stadt gelaufen – sie musste arbeiten und ich wollte mich auf den Weg machen, um Lisa zu suchen. Habe sie dann jedoch nicht gefunden, wusste zwar wo ihr Hostel war, aber dort war dann keine Spur von ihr. Schlussendlich fand sie mich dann in einem Internetcafe und wir gingen zum Chinesen essen. Oh mein Gott, war das lecker!!! Wir liessen uns die verschiedenen Portionen zusammenstellen und schlemmten genuesslich – mein erster „“richtiger““ Restaurantbesuch in Neuseeland. Die chinesische Familie war auch voll nett und ihre beiden kleinen Kinder halfen ganz enthusiastisch mit, wirlich putzig. Dann holten wir noch ein riesengrosses Eis und liefen zur Artgallerie. Auf dem Weg passierten wir den kleinen Fluss, der sich durch Christchurch zieht und ich rannte durch hunderte von Blaettern, die auf der Wiese lagen. Ich fuehlte und freute mich wie ein kleines Kind und konnte gar nicht genug davon bekommen, ueber die Wiese und durch die rot-orangenen Blaetter zu huepfen und zu springen. Ich glaub Lisa hielt mich fuer verrueckt 😉 Nun ja, die Artgallerie hatte ich ja schon gesehen, in dem Falle war es nicht ganz so spannend fuer mich. Jedoch stellte ich fest, dass man doch immer oefters ein Museum besuchen sollte, denn man findet immer neue Kleinigkeiten, die einem beim ersten Mal gar nicht auffallen. Wir besuchten dann Ari auf ihrer Arbeit und verabredeten uns fuer spaeter, um sie abzuholen. Anschliessend stromerten wir noch durch die Stadt und landeten schlussendlich in einem Irish Pub mit Livemusik. Es war dann auch ganz nett, bis die Bedienung anfing geraeuschvoll die Stuehle und Tische zumsammenzuschieben, durchaus mit dem Hintergrund uns schlussendlich rauszuschmeissen und das um 11 Uhr!! Ari hatte sich noch nicht gemeldet, wann sie fertig ist und da es kalt war, machten wir uns auf den Weg zu ihr. Da wurden wir dann gleich eingespannt beim Aufraeumen zu helfen und um 1 zogen wir dann Richtung Bettchen. Es war dann auch noch sehr lustig und ich dann aber auch froh, mich schlussendlich in meinen Schlafsack einzurollen. Am naechsten Morgen kam mich dann Lisa besuchen, wir wollten gemeinsam fruehstuecken und jeder wollte etwas beisteuern. Damit sie nicht das ganze Haus wach klingelt, setzte ich mich raus auf die Dachterasse und wartete, genoss die Sonne und das Gefuehl der Ruhe. Ich nahm dann auch war, dass Ari’s Mitbewohner das Haus verliess, dachte mir aber nichts weiter dabei. Die Bescherung sah ich erst, als ich meinen Fruehstueckskram holen wollte, denn er hatte gekonnter Weise die Tuer abgeschlossen und jetzt koennt ihr ja mal raten, wer nicht in dem Besitz eines Schluessels war! Ja, das war ich. Naja, somit keinen Obstsalat, aber dafuer ein paar leckere Nutellabrote. Und ich weiss nicht warum, aber mich ueberkam ploetzlich der Putzwahn, was aber bei dem Anblick des Bades auch kein Wunder war. So beschloss ich also, diese aussichtslose Arbeit in Angriff zu nehmen. Und Lisa war echt so lieb und half mir dabei oder kuemmerte sich besser gesagt um das Treppenflur, das wahrscheinlich schon seit einem halben Jahr keinen Besen mehr gesehen hatte. Am Ende dauerte es geschlagene anderthalb Stunden. Ich konnte es nicht begreifen, da hat man nun so ein praechtiges Bad (es war wirklich voll schoen hergerichtet und noch komplett neu) und dann laesst man es so verkommen. Ich schrubbte was das Zeug hielt, nachdem ich erst einmal eine halbe Stunde nach einem Lappen suchen musste 😉 Alle Mitbewohner machten ein Gesicht, als ob wir gerade ein Weltwunder erschaffen wuerden. Und dann passierte auch noch die Kroenung, in dem der Besitzer hereinmaschierte, der ja gar nichts davon wusste, dass ich hier uebernachtete, und warum bitte sollte eine vollkommen Fremde sein Bad sauber machen? Aber zum Glueck stellte er diese Frage nicht, sondern drueckte mir nur ein Poliermittel in die Hand, damit auch keine Kratzer in die Badewanne kommen. Er hatte wohl nicht gesehen, dass diese schon vollkommen zerschunden aussah. Aber naja, wir brachten das ganze also in einen akzeptablen Zustand und machten damit die Bewohner gluecklich. Was will man mehr? 😉 Danach verliessen wir das Haus, ich ohne Geld und allem. Aber naja, es konnte ja nur besser werden 🙂 Lisa bot mir grosszuegiger Weise an, mir etwas auszulegen. So befanden wir uns dann vor dem Eisstand und gluecklicherweise bevor ich mir etwas bestellte, pfiff sie mich zurueck und kramte ganz aufgeloest in ihrer Handtasche herum – kein Geld mehr da. Ein neues Drama bahnte sich an. Wir liefen dann die ganze Strecke wieder zurueck – und es ist nicht besonders nah – und dann fanden wir es gluecklicherweise in ihrem Zimmer!! Puh. Dann konnten wir uns das Eis richtig schmecken lassen. Ari arbeitete heute nur morgens, so dass wir ausgemacht hatten, sie abzuholen, um dann gemeinsam in das Art Center zu laufen… Natuerlich rannte ich zu dem anderen Restaurant vom Vortag, doch da war von Ari keine Spur. Ich hatte wohl nicht mitbekommen, dass sie in 2 verschiedenen Plaetzen arbeitet. So hiess es wieder durch die halbe Stadt zurueck. Kann mir nicht bitte jemand Kilometergeld zahlen 😉 Wir zogen dann zu dritt los, besuchten wieder das Laub 😉 und anschliessend Megan, die ich seit meinem letzten Besuch auch noch nicht gesehen hatte. Das war dann auch ein sehr herzliches Wiedersehen und ich freute mich wahnsinnig doll. Wir gingen dann auch zusammen zu besagtem Art Center, welches auch ein Traum war. Es ist naemlich in dem Gebaeude der alten Universitaet und diese sieht so aus, wie man sich die alten Universitaeten in England vorstellt, mit einem Innenhof und vielen kleine Erkern. In den einzelnen Raeumen befanden sich dann kleine Gallerien mit praechtigen Kunstwerken und auf dem Rueckweg hielten wir in einer Maorigallerie. Hier wurden wir dann Zuschauer eines ganz skurillen Schauspiels. einer Frau wurde gerade in typischer Maoritradition das Kinn und die Lippen taetowiert. Umgeben von der ganzen Verwandtschaft und Musikern, die in einem tranceartigen Zustand sangen – wirklich ungewoehnlich. Auf dem Rueckweg trafen wir dann auch noch Tommi (den anderen Argentinier vom letzten Mal) und wir verbrachten dann noch eine Weile in einem Cafe. Spaeter am abend wollten Lisa und ich zusammen kochen. Tommi konnte leider nicht und so waren wir zu viert – Ari, Megan, Lisa und ich. Waehrend Ari und Megan quatschten, gingen Lisa und ich einkaufen und dann wueteten wir in der Kueche. Sozusagen ein kleines Dankeschoen fuer den tollen Ausflug nach Akaroa vom letzten Mal und der Schlafmoeglichkeit. Es gelang uns auch ausgesprochen gut, ich muss uns ja hier mal loben. Es gab Gemuesereis mit Huehnchen und Gemuese in Senfsauce. Und dazu Obstsalat mit Eis. Lisa und ich ergaenzten uns auch fabelhaft und am Ende waren alle begeistert und es wurde ein lustiger Abend. Und diese Nacht schlief ich dann auch legal dort, da ich so schoen das Bad geputzt hatte 🙂
Dann brach auch schon der letzte Tag in Christchurch an. Ich besuchte diesmal Lisa zum Fruehstuecken und danach ging es ins Internet. Ich verbrachte dann den halben Tag damit Fotos so sortieren und zu brennen. Ach wie ich es langsam hasse. Immer diese Angst, dass sie dann vielleicht doch verschwunden sind. Ich weiss gar nicht, wieviele Sicherheitscd’s ich nun schon habe. Dann stromerten wir noch ein wenig durch die Stadt und schauten beim Schachspielen zu. Also nichts besonderes, nur ein bisschen relaxen und Sachen erledigen. Spaeter abends trafen wir uns dann alle und fuhren zu Megan, denn diesmal wollten Ari und Megan fuer uns kochen. Wir schauten in der Zeit „“Harry Potter““ 😉 Ach wie schoen und dann gab es wieder ein super leckeres Essen, total gemuetlich in Megans Wohnzimmer. Ach ja, es war wieder eine wunderschoene Zeit und abends schliefen wir dann selig ein, nachdem wir noch ewig gequatscht hatten. 🙂

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