229. Tag – Christchurch
Am naechsten Tag standen wir dann auch wieder extra zeitig auf, um den Sonnenaufgang anzuschauen. Dafuer brauchten wir nicht einmal grosse Ueberwindung, da wahrscheinlich das ganze Zimmer schon putzmunter war. Wir hatten naemlich ein wirklich liebenswuerdiges Exemplar einer Koreanerin mit dabei. Ihr Handywecker klingelte so ziemlich die ganze Nacht durch. Erst um 4 – warum stellt man sein Handy bitte 4 Uhr nachts? und dann von halb 6 an im 10-Minuten-Takt. Die Kroenung war dann noch als sie im Bad verschwand, das Handy allerdings im Zimmer liess und es wieder froehlich vor sich hin piepste. Also so etwas dreistes ist mir fast noch nie untergekommen. Denn begleitet wurde das alles von Tuetengeraschel und Tuerengeknalle. Zumal es sie nicht einmal sonderlich zu stoeren schien. Ok, fuer uns gut, denn wir waren wach und zogen los in Richtung der kleinen Kirche. Und wieder ueberfiel uns Sprachlosigkeit vor so viel Schoenheit. Toll!! Die Sonne faerbte die Wolken ueber den Bergen wieder gold-orange und rot. Davor dann der wunderschoene See und die kleine Kirche. Es war einfach nur perfekt. Doch leider mussten wir dann schon weiter. Ach so eine Schande. Und auf ging es Richtung Christchurch. Zwischendurch stoppten wir wieder in den obligatorischen Cafes und ich verbrannte mir meine Zunge, da Scotty so einen Stress machte mit dem Weiterfahren 😉 Es war jedoch sehr lustig und ich hatte mit Lisa und Saori eine Menge Spass. Wir erreichten dann Christchurch und ich liess mich in der Stadt rausschmeissen, da ich ja die leise Hoffnung hatte, die Zeit hier bei Ariana bleiben zu koennen (die Argentinierin, die ich das letzte Mal kennengelernt hatte). Nur leider hatte sie auf meine Mail nicht geantwortet und mir war etwas bange. So ging ich dann erstmal ins Internetcafe, um sie anzurufen. Das war aber auch nicht von Erfolg gekroent und schlussendlich schrieb ich eine sms und wartete, wartete, wartete. Meine stummen Gebete wurden erhoert und ich bekam per sms eine Einladung zum Mittagessen 😉 Puh, Glueck gehabt. So stiefelte ich also mit meinem Riesenrucksack los. Die richtige Strasse hatte ich gefunden – Gloucester 404, jedoch befand ich mich bei Nummer 192… Es lagen also noch sehr viele Haeuser zwischen mir und meinem Ziel. Abgekaempft kam ich an und wurde sofort herzlich empfangen. Das Haus ist eine Wucht, eigentlich ein normales Einfamilienhaus, in dem viele Leute hausen. In der Garage ist ein Mehrbettzimmer ausgebaut, bewohnt von 2 Argentinerinnen und einem Argentinier, dann gibt es im Haus 3 Zimmer in denen Ariana, ein weiterer Argentinier (wo kommen die nur alle her ;)) und 2 Kanadier wohnen. Und hinten im Geraeteschuppen wohnt noch einer von den Fijiinseln und ein Chinese, der ein ausgesprochen gutes Englisch spricht. Ich glaube, das sind auch noch nicht alle, aber zumindest diejenigen, die ich kennengelernt habe. Und mir wurde dann auch erlaubt, dort zu schlafen, so bezog ich mein Quartier auf dem Boden in Arianas Zimmer – ohne es den Besitzer wissen zu lassen, zumindest die ersten beiden Naechte nicht. Ich fuehlte mich total wohl, denn die Leute waren super nett und es herrschte ein gewisses Mass an Chaos 😉 also nichts fuer wirklich reinliche, penible Leute. Wir gingen dann einkaufen und ich staunte wie billig es sein kann, wenn man nicht nur in den Touristengegenden rumhaengt – und das Obst war so lecker… Dann hatte ich auch endlich wieder die Gelegenheit zu waschen – so schoen und spaeter ging ich dann in die Stadt, nachdem ich noch eine Weile mit den anderen auf der Dachterasse gequatscht hatte und den Sonnenuntergang ueber der Stadt genossen habe. Ich wanderte dann durch die Gegend und da das Internetcafe meines Vertrauens geschlossen hatte, landete ich durchgefroren bei Burger King. Spaeter traf ich mich dann mit Lisa und Saori, um weg zu gehen, da es leider auch der letzte gemeinsame Abend mit Saori war. Sie verliess schon am naechsten Morgen Christchurch. Wir landeten dann in der Jazzbar, wo ich Ariana eine Woche zuvor kennengelernt hatte. Es war wieder total toll und die Band einfach nur klasse. Die anderen beiden waren dann irgendwann so muede, dass sie zurueck gingen, ich blieb noch, da ich mit Ariana verabredet war, die sehr lange arbeiten musste – bis halb 2!!! Wirklich bewundernswert. Manchmal arbeitet sie auch den ganzen Tag in 2 verschiedenen Restaurants. Ich hing dann schlussendlich auch ziemlich muede im Sofa und war auch nicht faehig, mich noch mit irgendwem dort zu unterhalten, auch wenn es oefters die Gelegenheit gab und man angesprochen wurde. Ich war dann super gluecklich als sie endlich kam und wir zurueck liefen und ich auf meine Schlafstaette fallen konnte 🙂