Berlin – 02.03.09

Und wieder unterwegs auf kleiner Deutschlandtour – Vergangenheit, Gegenwart und wie sich rausstellt auch Zukunft.
Geplant ist der Besuch lieber Menschen aus den unterschiedlichen Zeiten meines kurzen Lebens 😉 Freundschaften aus dem Sandkasten, der Schulbank, dem „“harten““ Berfusleben, der leichten und glücklichen Zeit des Reisens und der vorerst letzten und aktuellen Etappe des Studiums. So taucht man ein in Erinnerungen, in schöne Momente und Erlebnisse und trifft wieder auf neue Menschen, schreibt neue Geschichten und Erinnerungen für später.

Am Montag, dem 02.03. startete ich mit meinem kleinen, grauen Flitzer Richtung Berlin. Wieder mal auf den letzten Pfiff mit wehenden Fahnen ging es los, nachdem am Nachmittag noch telefoniert, organisiert und gearbeitet wurde, später die Klamotten wahllos in den Rucksack geschmissen und auf den letzten 5 Minuten noch CD’s gebrannt wurden. Leider dauert das ja doch immer etwas, so dass ich jetzt gut mit Reggae ausgestattet bin, aber die anderen Musikrichtungen müssen noch nachgezogen werden, damit wenigstens etwas Abwechslung beim Fahren gegeben ist. Erstaunlich wie ich ein Jahr um die Welt gekommen bin mit einem Rucksack, denn auf einmal ist der komplette Kofferraum voll und vorn reihen sich auch noch ein paar Beutel und Taschen für sage und schreibe drei Wochen. Aber wer hat, der kann, also wird jeder zur Verfügung stehende Platz genutzt.
Das Wetter sprach nicht für einen sonnigen Start und die obligatorische halbe Stunde zu spät zeigten mir, dass sich bei mir wahrscheinlich nie was ändern wird, aber das ist auch gar nicht schlimm. Etwas Stress kurbelt das Gefühl an, lebendig zu sein – einfach immer das Beste draus machen. So ging es ab Richtung Berlin – schnelle Musikrhythmen, wenig Verkehr, sich überschlagende Scheibenwischer und leckere Kekse – es macht Spaß und ich bin voller Vorfreude.
Wieder Erwarten fährt sich Berlin tip top und ich flitze durch die Lücken Richtung Kreuzberg. Der einzige Nachteil so ohne Navi und einem Beifahrer oder gar einem Stadtplan – man tastet sich von Straßenschild zu Straßenschild auf der Suche nach dem von google-maps herausgekritzelten Plan. Lasst euch sagen, Regen ist dabei natürlich nicht von Vorteil und Dunkelheit auch nicht – in Kombination ein Spaß. Nach einmal Verfahren und einmal Halt auf einer Kreuzung und dank netter und hilfsbereiter Berliner erreiche ich fast auf die Minute das Ziel. Es gilt Kristin einzuladen und zu einem Konzert zu fahren. Ach, ich freu mich über das Wiedersehen und schon geht es Richtung Festsaal Kreuzberg, wo an diesem Abend die dänische Band „“lampshade““ spielt. Da ich musikalisch immer vollstes Vertrauen in Kristin habe, gehe ich ganz unbedarft und naiv wie ein kleines Kind ohne Erwartungen zu diesem Klangerlebnis. Der Saal bezaubert zu Beginn schon durch sein Ambiente – ganz in rot mit Kronleuchtern, die über einem dunklen Parkett schweben und kleine Nischen, in denen wir es uns bequem machen. Mit dabei ist eine Dänin und Daniel, ein Freund von Kristin. Kurz bevor es losgeht, begeb ich mich noch auf die Suche nach Erdnüssen. So irre ich durch einen 2-stöckigen Supermarkt mit Personal, welches sich scheinbar genauso wenig auskennt wie ich. Aber wer sucht, der findet, so auch ich 🙂
Als ich zurück komme, spielt grad die Vorband oder besser eine Solokünstlerin – im ersten Augenblick sehr schön, jedoch gehen die anhaltenden Orgelklänge in jedem folgenden Stück schon etwas auf die Nerven – Erinnerungen werden wach an schaurig-schöne Besuche von „“Gruselhäusern““ in Vergnügungspark in Kombination mit der Adams Family. Manchmal könnte man sich auch eine Bandansage aus dem Supermarkt drauf vorstellen. Aber auch jedes Gruseldrama findet ein Ende und dann spielen lampshade – oh, wie schön, wundervoll, zart und rockig, experimentell und energisch, fröhlich und zum wegträumen. Ich bin grenzenlos begeistert und wir wippen alle eindächtig im Takt. Nach dem Konzert fahren wir beschwingt zu Kristin und mit quatschen geht der Tag zu Ende. Allerdings muss mein kleines Arbeitstier immer zeitig raus und kommt spät wieder, so dass ich mir für die nächsten Tage kleine Besuchsprogramme zurecht gepackt habe. 😉

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