1. Tag – Restzeit in Bombay

Hatte nur etwas zu unserer Ankunft geschrieben. Wir fanden relativ schnell ein guenstiges, sauberes Hostel und nahmen eine Aufbettung fuer Martin. Insgesamt bezahlte jeder 4,50 euro. Danach machten wir einen kleinen Rundgang zum Meer, tja von Weitem schoen, wenn die kleinen Boote in den Wellen schaukeln, doch von Nahem eher als dreckig zu bezeichnen. Diese Gerueche auf den Strassen sind furchtbar, man kann es auch kaum definieren, ertraeglich ist es dann, wenn man an kleinen Raeucherstaebchenhoehlen vorbeigeht. Doch das soll meine einzige Kritik bleiben, denn Bombay ist schoen, erschreckend, schillernd, grausam, freundlich… ach, einfach alles und das auf einem Haufen. So nervig die Inder manchmal sind, wenn sie dir Riesenballons andrehen wollen, so hilfsbereit sind sie. Sobald du fuer einen kleinen Augenblick da stehst mit deinem Stadtplan in der Hand, hat sich schon eine kleine Menschentraube versammelt, um dir in gebrochenem Englisch den Weg zu beschreiben, einfach toll. Zu Abend assen wir etwas Undefinierbares, schlecht wenn man die Karte nicht versteht. Ich hatte im Vergleich zu Karinas Spinat-Knoblauch-Gemisch etwas relativ Mildes (Glueck gehabt). Danach machten wir uns auf den Weg zum Churchgate Station. Es fing an zu Regnen (denn die Monsunzeit ist noch nicht ganz vorbei) und das war toll. Dieser warme Regen auf der Haut, das gedaempfte Abendlicht und diese Masse an Menschen mit ihren teilweise schillernden Stoffen. Unbeschreiblich. Man fuehlt sich wie eine kleine, ruhige Insel und treibt doch im Menschenstrom auf den ausgebrochenen Gehwegen aus laengst vergangenen Zeiten, durchzogen mit starken Wurzeln. Ueberall Armut, doch kein Betteln, ausser von ein paar kleinen Kindern. Manchmal haben wir ihnen dann auch Bananen gegeben. Leute sitzen auf der Strasse, Frauen verlesen Gewuerze, Arme schlafen seelenruhig auf den Gehwegen, waehrend andere vorbeihetzen und Autos wie verrueckt hupen. Die Haeuser sind der absolute Wahnsinn. Aus ihnen spricht der Glanz der Kolonialzeit, doch dieser Glanz ist nicht mehr erkennbar. Vielmehr der Verfall, zugewachsene Raeume, aus den Fenstern bluehen exotische Blumen. Wie die vergessene Stadt aus dem Dschungelbuch, fehlen nur die Affen… 🙂 Doch genau das ist es, was diese Stadt so unglaublich schoen macht. Natuerlich gibt es auch viel Dreck, doch das ist ok. Es gehoert dazu und nur zusammen ergibt es ein Bild. Auf der Strasse laechelte ich eine Frau an und sie strahlte zurueck. Das war so herzlich und wunderschoen… Abends duschten wir kalt (ja, ja schoene warme Badewanne at home, ich werde dich vermissen) und danach folgte eine warme, laute Nacht

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