132. Tag – Rach Gia
So, am naechsten Tag ging es dann los mit dem oeffentlichen Bus zum 8 km – entfernten Busbahnhof. Wir hatten keine Ahnung, wann ueberhaupt ein Bus gehen sollte und so mussten wir dann auch fast 2 Stunden warten, bis der naechste Bus nach Rach Gia losfuhr. Auch fuer die 8 km brauchten wir eine Stunde quer durch die Stadt, ich glaube wir hatten ein bisschen das Verkehrschaos in Saigon unterschaetzt 😉 Aber wir hatten ja Zeit, die Leute auf dem Busbahnhof waren auch alle sehr interessiert und hilfsbereit. Ich glaube viele Westler verirren sich nicht hierher. Zumindest haben wir keinen gesehen. Und ich merkte, wie sehr ich es eigentlich vermisst habe, mich selbst durchzuschlagen und nicht in klimatisierten Touristenbussen zu sitzen. Wir spielten dann auch noch eine Weile mit gefundenen Karten, um uns die Langeweile zu vertreiben und wurden dann gleich zu einem Gluecksspiel aufgefordert. Aber nicht mit uns, wahrscheinlich haetten wir die Regeln eh nicht auf die Schnelle verstanden und waeren unser Geld losgewesen. Die Frau haette es bestimmt gefreut, dann haette sie nur noch die Haelfte ihrer Brote verkaufen muessen 😉 Endlich ging es dann auch los und es war wirklich eine extrem amuesante Fahrt. Wir wurden die ganze Zeit unverhohlen angestarrt, machte ja nichts, wenn man sich vorkommt wie ein Ausstellungsobjekt. Und man konnte wieder einmal nur staunen, wie viel in so einen Bus reinpasst. Da wurden Kisten reingeschleppt, in den Stauraum reingetreten und gewuergt, weil schon alles voll war. Aber am Ende ging die Klappe doch noch zu, auch wenn ich jeden Moment damit rechnete, dass sie wieder aufspringt. So stoppten wir sehr oft, aber es war lustig. Am Ende wurden auch noch maechtige Blumenstauden eingeladen, die sich ueber die komplette hintere Sitzbank ergossen, kunstvoll zurecht gestapelt und eingeladen durch die hinteren Fenster. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Zu guter Letzt bekamen wir auch noch Gesellschaft von einem lustigen Zeitgenossen, der viel von uns und von Pantomimen hielt. Ich glaube am Ende deutete ich es als einen erneuten Heiratsantrag – ich kann mich aber auch taeuschen. Auf alle Faelle fanden es alle Mitfahrenden sehr lustig. Wir erreichten dann auch erst in der Dunkelheit Rach Gia, so etwas mag ich ja gar nicht. Und es sollte auch ein ziemlich stuermischer Empfang folgen. Denn 2 Jungen / Maenner, naja irgendwas dazwischen, stuerzten auf uns zu, kaum dass der Bus gehalten hatte. Ich dachte erst echt, es handelt sich um einen Ueberfall oder so etwas in der Art, denn man verstand ja auch nichts von ihrem Rumgeschreie. Die beiden waren dann zwar wieder weg, aber der Schock sass. Wir befanden uns dann aber doch am richtigen Ort und es waren einfach Taxifahrer, na das konnte ja heiter werden. Wir nahmen uns dann auch 2 Motorraeder und liessen uns fahren. Klappte auch alles reibungslos. Sie brachten uns zwar wieder einmal nicht zu dem gewuenschten Hotel, aber was wir dann hatten war auch ganz nett. Spaeter gingen wir dann noch zu einer Bar und erklaerten der Bedienung mit kunstvollen Zeichnungen, dass wir gern einen Erdbeershake haetten. Und es funktionierte tatsaechlich – lecker. Auch Muecken waren nicht wenige da, doch sie waren irgendwie auf Kristin fixiert. 😉 Wir tauschten waehrend einer halben Stunde viermal die Plaetze und immer wieder rotteten sie sich ueber ihrem Kopf zusammen, sehr zu ihrem Leidwesen, ich fand es ziemlich amuesant wie die kleinen Biester zielstrebig ihr Opfer verfolgten 😉 Wir gingen dann aber bald und stolperten zufaellig ueber eine grosse Buehne, auf der gerade ein Kindertheaterstueck geprobt wurde. Ach war das suess, wie dann die wunderschoen gebastelten „“Baeume““ vor sich hin wiegten und eine Hexe mit einem ueberdimensional grossen Kopf auf ihrem Besen entlang fegte. Sie waren wirklich sehr kreativ und es machte ungemeinen Spass. Dazu dann noch die vielen kleinen Kinder um uns herum, die gespannt dem Geschehenen zusahen oder uns zuwinkten 🙂 Am naechsten Morgen sollte es dann frueh mit der Faehre nach Phu Quoc gehen.