121. Tag Na Thrang
Die Busfahrt war wenig ereignisreich und ich konnte relativ gut schlafen. Auf der einen Raststaette wurde ich in der Toilette noch von einer Riesenheuschrecke angesprungen, damit ich auch ja richtig wach werde 😉 Dann landeten wir frueh um 6 in Na Thrang, eine wahnsinnig grosse und neue Stadt mit einem wunderschoenen weissen Sandstrand. Das Hotel war eine Katastrophe, aber was sollte es. Die Stadt war unpersoenlich und der Strand zu warm, die Wellen zu hoch… Jaja, ich hab ja auch immer was zu meckern. 😉 Auf alle Faelle entschied ich mich gleich am naechsten Tag weiter nach Dalat zu fahren. Doch der eine Tag sollte noch richtig genutzt werden. Ich kaufte mir endlich mal einen vernuenftigen Bikini, da meine Eltern meinen wieder brav mit nach Hause genommen haben 😉 und nachdem ich ein wenig den Anblick dieser riesigen Wellen genossen habe, die unter einer weissen Gischt laut zusammenschlagen – wunderschoen – ging es fuer mich zu den heissen Quellen. Dort hatte ich eine 2 Stunden-Massage. Ahhhh, wie toll!!! Das Beste was ich bisher an Massagen hatte, sogar die Fuesse wurden eingesetzt. 🙂 Nur leider wurde mir danach gleich ein Zettel in die Hand gedrueckt, auf dem ich ankreuzen sollte wie es mir gefallen hat und auf dem sich eine leere Zeile befand fuer den Betrag des Trinkgeldes. Man, ich mag es einfach nicht, denn ich habe ja dafuer schon einen recht teuren Betrag bezahlt und nachdem ich 5 % mehr gegeben habe, zog die Masseurin eine Flappe und das ganze schoene Gefuehl, dass ich vor einer Minute noch hatte, war dahin. Denn mein schlechtes Gewissen nagte an mir. Fuer mich war es jedoch in der Situation hier auch nicht ganz wenig Geld. Ach dieses schwierige Thema immer. Ein paar Worte dazu dann spaeter noch. Es war zumindest sehr angenehm in dem heissen Wasser zu entspannen. Obwohl natuerlich kein Vergleich zu dem Erlebnis in Tibet, wo wir mit den Nonnen zusammen im heissen Wasser sassen. Eine Vietnamesin versuchte im flachen Wasser schwimmen zu lernen. Ich zeigte es ihr dann und ihr Freund hielt sie fest, damit sie nicht untergluckerte 😉 Sie tragen hier auch ganz lustige Ganzkoerperbadeanzuege, also alle im Einheitsblau 😉 Abends fuhr ich dann wieder zurueck und suchte mir ein schoenes Restaurant – sehr lecker und total ueberfuellt. Das war der absolute Wahnsinn. Insgesamt 9 verschiedene Tische und 40 hungrige Maeuler, unter anderem eine ganze Reisegruppe. Ich war so begeistert von der Bedienung, die ganz allein mit dem ganzen Chaos klar kommen musste. Und ich glaube auch in der Kueche arbeitete nur eine max. zwei Frauen. Der Besitzer stand nur hilflos im Weg, ja hier arbeiten die Frauen und erst recht in der Kueche. Trotzdem die groesste Hochachtung, dabei immer noch ein Laecheln auf dem Gesicht zu haben und nicht in Stress auszubrechen, was die Vietnamesen glaube ich eh nicht kennen. So wartete ich zwar fast anderthalb Stunden auf mein Essen, aber das war vollkommen ok und das Essen sehr lecker. Spaeter kehrte ich dann in mein stinkiges Zimmer zurueck (wo war die Klammer fuer meine Nase?) und am naechsten Morgen wurde ich von dem Telefon geweckt. Mein Bus solle in 10 Minuten kommen und dann soll ich raus sein aus dem Zimmer. Schlussendlich kam der Bus fast eine Stunde spaeter und die Australier neben mir vermuteten, da schon ein neuer Bus mit Touris angekommen war, dass sie uns raus haben wollten. Sie hatten wahrscheinlich zu 100 % recht 🙂 Ja, so ist das hier. Dann sassen wir im Bus nach Dalat und mir war es relativ egal, ob ich nun im Zimmer mit meinen Muecken sitze und warte oder draussen auf einem schoenen Sofa.