103./104. Tag – Hanoi

Heute, am Freitag, war dann der grosse Tag da, meine Eltern sollten ankommen, ach wie ich mich freute. So packte ich am Morgen schnell meine Sachen und verkruemelte mich in mein auserwaehltes Hotel mit einem schoenen, ruhigen Zimmer und sogar einer Badewanne, welch Luxus. Doch man liegt vollkommen falsch, wenn man denkt, es klappt alles. Erst hiess es, dass ich warten soll und um 2, kurz bevor ich auf den Flughafen wollte, in das Zimmer kann. Ok, kein Problem. Ich wollte eh noch Obst und Blumen kaufen. So ging ich mit Dirk, meinem treuen Einkaufsbegleiter los und handelte was das Zeug hielt auf dem Markt. Ich habe immer noch kein Gespuer fuer gute Preise, da dir jeder jeden Tag etwas anderes erzaehlt, aber ich glaube ich war nicht so schlecht 🙂 Unter anderem hatten wir Mittag in einem Super-Restaurant – Salat und Pasta zum Abwinken fuer 2 Dollar. So sassen wir auf einem Balkon und konnten das lustige Treiben auf der Strasse beobachten. Naja, jedenfalls kamen wir dann auch puenktlich wieder, um mir dann anhoeren zu muessen, dass in meinem (schon im Voraus bezahlten) Zimmer ein Paerchen schlaeft, das nicht ausziehen will. Und sie kann da ja leider gar nichts machen, kennt aber jemanden, bei dem wir schlafen koennen. Grrrr! Und das 2 h bevor meine Eltern kommen. Ich war bald am Ausflippen, eh schon ein kleines, aufgeregtes Nervenbuendel. So zog ich also mit meinem ganzen Kram um. Das Zimmer war zwar groesser, dafuer direkt an der Strasse, Vasen fuer meine tollen Blumen hatten sie nicht und eine Schuessel fuer das Obst erst recht nicht. So arrangierte ich alles provisorisch, die Rosen mussten mit den Trinkglaesern vorlieb nehmen 😉 – noch ein kleines Beispiel fuer vietnamesische Geschaeftigkeit… der schoene grosse Rosenstrauss entpuppte sich als eine Ansammlung von losen Stielen und am oberen Ende ein paar Heckenrosen, die zu einem Strauss zusammen gebunden waren. Gluecklicherweise waren die Glaeser eh nicht so hoch 😉 Eine halbe Stunde vor der Landung kam ich dann endlich weg, stritt mich noch ein wenig mit dem Taxifahrer und ab ging es. Er war aber wirklich sehr fix und so wartete ich ungedulidig, malte mir aus, dass sie vielleicht doch den Flieger verpasst haben und nun nicht ankommen… Doch dann war es soweit und ich konnte sie endlich wieder in die Arme schliessen 🙂 Ach das war so schoen, das koennt ihr euch nicht vorstellen, da hatte ich doch ein paar Traenchen in den Augen. Auf der Fahrt vom Flughafen wurde dann viel gestaunt und ich merkte, wie alltaeglich dieses ganze Chaos (das mal mehr, mal weniger hier in Asien auftritt) fuer mich geworden ist. Wir bezogen das Zimmer und am Abend ging es dann auf einen Spaziergang durch die Stadt. Wirklich zu putzig, wie meine Eltern ueber die Strasse huepften und versuchten den unzaehligen Motorradfahrern auszuweichen. Das beste ist aber, dass es eigentlich genau andersherum sein sollte. Man laeuft einfach im gemaechlichen Tempo los und wie durch ein Wunder umkurven dich alle ganz galant – uebrigens habe ich in keiner Stadt bisher soviele Motorradfahrer gesehen. Es ist der absolute Wahnsinn, vielleicht auch die Verkehrshoelle auf Erden. Wir gingen dann lecker Essen und trafen uns am Abend auf einen Drink mit Dirk und einem anderen Deutschen. So begann unsere gemeinsame Zeit sehr entspannt, aber es reichte glaube ich wirklich einfach nur zu sehen und zu staunen.
Nach einer lauten Nacht (auf der einen Seite Verkehr auf der anderen trampelnde Herden durch das Hausflur) konnte am naechsten Morgen der Tag beginnen. Eigentlich gibt es in Hanoi einiges zu sehen, jedoch verbrachten wir nur damit den Sonntag zu planen, denn wie gesagt es ist alles kompliziert und wir wollten ja fuer Silvester auch etwas besonderes haben. Das Hotel wechselten wir nebenbei auch noch und holten den verlorenen Schlaf in einer himmlischen Ruhe nach. Am Ende blieb dann nur der Gang durch die Stadt und ueber den Markt sowie der Kauf von mehreren Schuhen 😉 Aber Abwechslung wird einem hier immer geboten und so konnten wir den Streit zweier Frauen beobachten, die sich auf der Strasse ankeiften wie das Boese. Manchmal wuenschte ich mir doch, etwas mehr zu verstehen 😉 Schlussendlich beschlossen wir am naechsten Tag nach Halong Bay zu fahren, um Silvester der Hektik Hanois zu entfliehen und die Ruhe der Insel zu geniessen. Und wir beschlossen auch, dies allein zu tun und nicht mit einer Reisegruppe. Fuer diese Entscheidung benoetigten wir also den gesamten Samstag aufgrund des Gestresses unserer Hotelbesitzerin (gleichzeitig Travel Agency). Ich merke wie graue Haare anfangen auf meinem Koepfchen zu spriessen 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert