149.-153. Tag – Bangkok
Hallo, ja da bin ich wieder, von den Verschollenen auferstanden 🙂 Aber jetzt passen einfach alle Faktoren zusammen. Ein guenstiges Internetcafe und ein bisschen Zeit. Heute ist schon mein letzter Tag auf Ko Chang, aber mal der Reihe nach.
In Bangkok verging die Zeit dann auch viel zu schnell. Gleich nach der Ankunft von Marko wollten wir ein bisschen was Kulturelles erleben und planten den Besuch des Grande Palace – des Koenigspalastes. Allein der Weg dorthin war schon das reinste Abenteuer… Denn wir liessen uns von so einem netten Tuk Tuk Fahrer anquatschen. Fehler, grosser Fehler. Dieser erzaehlte uns doch tatsaechlich, dass der Grande Palace an diesem Tag geschlossen waere und wir uns doch lieber den liegenden Buddha und die Floatingmarkets anschauen sollen. Er war sogar so freundlich, uns bestimmte Redewendungen auf ein Stueck Papier zu schreiben. Allerdings fand er es dann gar nicht mehr lustig, als wir nach einer halben Stunde immer noch auf unseren Grande Palace bestanden haben. Die Tuk Tuk Fahrer hier sind wirklich der absolute Hass. Du kannst sie nicht einmal nehmen, auch wenn du sagst, du bezahlst mehr als die 20 Baht mit denen sie werben. Am Ende hatte ich nicht einmal mehr ein freundliches Wort fuer sie drueber. Jetzt weiss ich auch warum. Von den Shops bekommen sie 200 Baht, auch wenn du nichts kaufst und wenn du dann noch was fuer ueberteuerte Preise nimmst, kassieren sie eine Provision von 30% – naja unter dem Aspekt waere ich vielleicht auch so dreist und hartnaeckig. Wir auf alle Faelle zum Grande Palace – und siehe einer an, dafuer dass er angeblich geschlossen sein sollte, stroemten Massen an Touristen rein und raus. Es ist wirklich eine sehr beeindruckende Anlage, wovon ihr euch auf den Bildern auch ueberzeugen koennt. Alles sehr prunkvoll, golden, glaenzend – einfach gigantisch. Wir sassen teilweise nur da und beobachteten das lustige Treiben. Besonders angetan hatten es mir die meterlangen Wandbilder – einfach wunderschoene Motive und so zart gemalt. Auch in der Haupthalle war eine einmalige Atmosphaere und ich bekam regelrecht eine Gaensehaut, dort zwischen allen Betenden zu sitzen. Am Ende waren wir dann doch ganz schoen kaputt, denn es war auch viiiel zu warm hier. Den Rest des Tages verbrachten wir dann damit die Kao San entlang zu bummeln – schauen hier, kaufen dort – schlimm ist das 😉 Kristin und ich waren dann noch einen Eisbecher essen – wow, wie lecker. Und heute war ja auch Valentinstag und die Thais kann man nur als lustig bezeichnen. Denn wir konnten die ganze Zeit in dem Eiscafe beobachten wie Scharen an jungen Thais, Maedchen und Jungen – schwer beladen mit rosanen Tuetchen einmaschierten und sich unter grossem Freuen und lautem Gestikulieren die Geschenke ueberreichten. Ja Geschenke, denn eins oder zwei waeren ja langweilig. Sie ueberschuetteten sich mit Ketten, riesigen Plueschtieren und kitschigen Plasterosen. Meist allerdings nur die Maedchen untereinander, waehrend die Jungs unbeteiligt daneben sassen und in ihren Buechern oder Zeitungen lasen 😉 Wirklich ein aeusserst amuesantes Bild. Spaeter assen wir dann in einem Strassencafe, wirklich toll so zwischen den ganzen Einheimischen mitten auf der Strasse, im Gewuehl, zu sitzen. Am naechsten Morgen wollten wir dann die Floating Markets besuchen – ganz ohne Tour und ueberhaupt. Es war eine Odysee vom feinsten, also so etwas habe ich noch nie erlebt!!! Erst einmal mussten wir einem Tuk Tuk Fahrer regelrecht unser Geld aufzwingen, um von der Kao San in die Naehe der Maerkte zu kommen ohne vorher irgendwelche Shops zu besuchen. Dann befanden wir uns in der Mitte von nirgendwo, fanden auch keinen, der Englisch sprach, geschweige denn sahen wir irgendwelche Maerkte. So rannten wir ein bisschen ziellos hin und her – fanden dann auch einen Shop, wo wir uns von beiden Seiten viel Muehe gaben, uns gegenseitig zu verstehen. Sie schrieben uns dann auch die Anlegestelle der Boote auf und die Buslinie. Nach einigem Suchen dann in den Bus und ach was fuer ein Zufall, fuhren wir die ganze Strecke wieder zurueck, die wir eben mit dem Tuk Tuk gekommen sind. Dann mussten wir noch einmal eins nehmen, um auch an unserem Ziel anzukommen, denn die Zeit draengte schoen. Voellig ausgepowert kamen wir endlich am Pier an und dort verlangten sie dann so einen unverschaemt hohen Preis, dass wir unverrichteter Dinge wieder abzogen. Am Ende fuhren wir die ganze Zeit nur im Kreis, bezahlten dafuer viel zu viel und erreichten nichts. Wir hatten die Nase gestrichen voll von Floating Markets und erst recht von irgendwelchen Tuk Tuk Fahrern. So setzten wir uns kurz entschlossen in den naechsten Bus und fuhren zu einem wunderschoenen Park, wo wir einfach nur die Sonnenstrahlen und das froehliche Plaetschern des Wassers genossen. Kristin und ich machten dann noch eine Bootstour in einem schoenen weissen Schwan ;). Unterwegs begegneten uns riesige Schildkroeten und irgend so ein riesiges Reptil, das lustig seine Bahnen im Wasser schwomm – gruselig. Auch wir zogen unsere Bahnen, immer auf moeglichst viel Abstand bedacht. Wieder zurueck verbrachten wir Kristins letzten Abend auf der Kao San. Sie holte sich dann noch ihr schickes Kleid ab, was sie sich hier hat machen lassen – wirklich sehr huebsch und spaeter gesellten sich der Schneider, ein Nepali und sein Freund noch zu uns, ebenso wie Carlos, der Spanier. So waren wir eine bunt zusammen gewuerfelte Truppe. Wir sassen dann eine Weile in einem Irish Pub und spielten Pool, wobei wir gar keine schlechte Figur abgaben und spaeter zogen wir noch in unsere „“Stammbar““ mit den netten Kellnern und der Live-Musik. Leider war die Kkonstellation unserer Truppe nicht so optimal und so landeten wir kurze Zeit spaeter zu viert in Carlos‘ Guesthouse, sassen auf der Terrasse und unterhielten uns nett. Ich fasste noch eine kostenlose Fussmassage und ein Schmuckstueck fuer meine Haare von einem Thai ab, der auch unten im Hostel sass. Ja, war echt eine nette Atmosphaere und nette Gespraeche. Immer wieder interessant zu beobachten wie schnell man durch eine Frisur ins Gespraech kommt und gerade in dem Teil von Bangkok, wo eh die meisten mit Dreads herumlaufen. Todmuede fielen wir spaeter ins Bett und am naechsten Tag war auch schon Kristins Abschied da… Wir fuhren zum Flughafen mit dem Bus – und wie immer bisher warteten wir eine Ewigkeit. Irgendwie bekommt es der Bus nie hin puenktlich zu sein und bis zum heutigen Tag bibberten wir jedesmal, dass wir es noch rechtzeitig schaffen. (Erst mit Kristin, dann mit Marko und am Ende mit Kathrin – und vielleicht wenn ich fahre, wird es das gleiche sein – das ist dann uebrigens das 5. Mal, dass ich den Weg zum Flughafen antrete) Wir hatten dann aber noch genuegend Zeit und beobachteten die ganzen Leute um uns herum. Eine Gruppe thailaendischer Jungendlicher, alle mit einheitlichen T-Shirts wurden von ihren Familien und Freunden verabschiedet. Ich tippe auf einen Schueleraustausch, auf alle Faelle flossen reichlich Traenen, um uns herum war ein staendiges Gewusele und es wurde geknipst, was das Zeug haelt – mit einem, zwei, drei, dann wieder in der Position und vor dem Schild – wirlich aeusserst komisch. Der Abschied war dann auch bei uns viel zu traurig und den Rest des Tages wurde auch nicht mehr wirklich viel. Ach das ist wirklich komisch hier. Man unternimmt den ganzen Tag etwas, laeuft die Kao San hoch und runter, unterhaelt sich hier und dort und trotzdem vergeht die Zeit so schnell und man weiss gar nicht mehr, was man alles gemacht hat. Zumindest hielten wir spaeter an einem Stand, um handbemalte Armbaender zu kaufen. Das war echt lustig und der Typ war auch ziemlich laessig drauf. Wir verhandelten um den Preis und am Ende sollte eine Muenze entscheiden, ob seiner oder mein Preis – ich gewann 🙂 und zum dank schenkte er uns auch noch ein weiteres. Echt nicht schlecht. Durch Zufall lief ich auf der Strasse noch dem einen Spanier in die Arme, den wir schon in Kambodscha getroffen hatten. Wir verabredeten uns mit der ganzen Truppe fuer den Abend in unserer Bar. Es wurde auch superlustig, denn am Ende sassen wir dort mit 2 Australiern (das Maedchen hatte ich schon in Saigon und Siem Reap getroffen), dem Spanier und den 2 Schweizern (aus Kambodscha), Marko, Carlos und noch ein italienischer Freund von ihm. Es machte wirklich viel Spass, die Live-Musik war super und so verging die Zeit viel zu schnell. Grosses Abschiednehmen war angesagt, denn die anderen flogen am naechsten Tag wieder zurueck. Nachmittags war ich mit Carlos und seinen ganzen Freunden etwas essen und durch Zufall traf ich noch 2 Deutsche, die demnaechst nach Nepal wollten. Da hatten wir ja dann ein ausfuehrliches Gespraechsthema und ich musste alles haarklein berichten. Wie, wann, wo… sehr nett. Nun war auch schon der vorletzte Tag Bangkok angebrochen. Wir kamen viel zu spaet aus dem Guesthouse raus. Und eigentlich wollte wir zum grossen Wochenendmarkt – wohl weltweit der groesste – Cha Tu Chak. Wir fanden dann auch einen Bus. An dieser Stelle muss ich mal kurz die Mitarbeiter der einen Supermarktkette hier (7eleven) loben. Denn sie waren uns immer eine zuverlaessige Quelle fuer Infos ueber die Buslinien und die Abfahrtszeiten 🙂 So erreichten wir also relativ spaet unser Ziel. Und es war der absolute Hammer. Ich glaube wir rannten 4 Stunden im Markt herum und erreichten gerade einmal 2 Grenzen. So viele Staende – alles verschachtelt und man braucht einen Plan, um auch wirklich die Sachen zu finden, nach denen man Ausschau haelt. Gut fuer uns, dass wir nur gucken wollten und nichts bestimmtes gesucht haben. So liessen wir uns einfach treiben, von einem Stand zum naechsten. Schlimm war es in der Tierabteilung – die ganzen jungen Welpen in kleinen Kaefigen, manche rausgeputzt wie kleine Puppen und so wurden sie auch behandelt. Nicht schoen, das Gequietsche die ganze Zeit und leidige Jaulen. Es tat einem im Herzen weh. Nach den 4 Stunden war dann auch genung und wir setzten uns in einen Park, um die letzten Sonnenstrahlen auszukosten. Eigentlich wollten wir mit Nori, einem super lieben Japaner, essen gehen, aber als wir zurueck im Hostel waren (extra ganz doll beeilt) war von Nori keine Spur und wir zogen allein los. Als wir zurueckkamen, fanden wir Nori in einem riesigen Haufen Waesche sitzend. Dazu muss ich kurz sagen, dass ein paar Tage zuvor ein grosses Feuer in Bangkok war, nach dem 800 Leute ohne Wohnung und Habseligkeiten dastanden. Nori arbeitet freiwillig fuer eine Organisation und sammelte alles moegliche an Kleidung, was er in die Finger bekam. (Wir hatten auch ein wenig mit dazu gegeben) – Kurzentschlossen bot ich unsere Hilfe an und so sassen wir im Guesthouse, falteten T-Shirts, Hosen, Pullover, Jacken und und und…, sortierten sie nach Kinder-, Frauen- oder Maennerstapel und vermerkten alles in einem kleinen Buechlein. Bei mehreren Haenden geht alles schneller und so waren wir nach einer Stunde fertig. Danach gingen wir noch einmal zur Live-Musik, sassen dort noch eine Weile und am naechsten Tag ging es dann schon frueh zeitig nach Ko Chang. Wir schauten nicht schlecht, als ploetzlich Carlos um die Ecke bog, denn eigentlich wollte er schon am Tag zuvor nach Ko Chang. Naja, er sass dann auch in einem anderen Bus und wir sahen ihn erst ein paar Tage spaeter wieder. Die Busfahrt war eher unspektakulaer, jedoch lernten wir dort Kathi und Simon aus Oesterreich kennen. Zur Insel setzten wir mit so einem kleinen Fischkutter ueber, vollgepackt bis zum Umkippen und ich war nur froh, dass die Insel sehr nah ist und nicht so wie in Vietnam mit riesigen Wellen auf dem Weg. Es war ziemlich lustig, besonders da es nicht einmal einen ordentlichen Anlegesteg gab und man irgendwie aus dem Boot krabbeln musste, aeusserst amuesant besonders bei den ueber 55-Jaehrigen. Wir blieben dann auch mit den beiden zusammen und landeten nach einer kleinen Irrfahrt und 2 mal an unserem gewuenschten Ziel vorbeifahrend das BaNuna. Ein kleines, aber feines Zimmer mit Bad. Und dann sind wir auch gleich an den Strand, genossen es die Zehen in den Sand zu graben und die Sterne ueber uns zu bestaunen. Simon und Marko waren dann auch gleich ganz mutig und stuerzten sich in die Wellen, waehrend Kathi und ich das ganze eher von der Ferne begutachteten 🙂