284.-286. Tag – Toronto

Am Samstag sind wir dann frueh zeitig los und zu Steves Eltern – sehr nette Leute! Das Haus war dann auch die Reinheit ueberhaupt und ich konnte mir denken, wo Steve seinen Ordnungssinn her hatte. Ich wurde sofort in die Arme geschlossen und wir verbrachten eine nette Zeit zusammen bevor es dann entgueltig hiess, mich von Steve zu verabschieden. Sie setzten mich in so einem Einkaufscenter ab und ich wartete wieder einmal, diesmal auf Marcus. Den Kontakt habe ich Verena zu verdanken und bin ihr darueber sehr, sehr dankbar – jetzt hatte sie mir schon zum 2. Mal jemanden „“vermittelt““, nachdem ich ja schon die Adresse von Yorck in Vietnam von ihr bekommen hatte.
Es klappte dann auch alles recht schnell und ich wurde gefunden und aufgelesen. Ich habe noch nie in so einem riesigen Auto gesesessen und kam mir wieder einmal vor wie so ein kleines Maedchen, dass die Welt entdeckt. Dieses Gefuehl, was ich schon in Amerika sehr oft hatte und was uebernatuerlich grosse und monstroese Sachen bei mir wohl generell ausloesen. 🙂 Das Haus war dann auch sehr, sehr schoen und ich hatte mein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und Badewanne – welch Luxus nach Mehrbettschlafsaelen und Gemeinschaftsbaedern. Dann zeigte mir Markus noch die Gegend und spaeter lief ich zum Supermarkt, um ein wenig einzukaufen. Die Wohngegend erinnert an so eine kleine Legosiedlung – die Haeuser, Strassen, Autos und vielleicht auch die Menschen (nein, das ist Spass) aehneln sich doch sehr, alles ist schick und teuer, so verwunderte es nicht, einen perfekt eingerichteten Supermarkt aufzufinden, wo jedes Produkt ins rechte Licht gerueckt ist und man Hunger auf alles bekommt. Auch in diesem Falle war ich da ganz andere Sachen gewoehnt 😉 Generell habe ich auf meinem kleinen Spaziergang relativ wenige Menschen gesehen dafuer umso mehr Autos. Schade eigentlich. Da an uns beiden wohl keine grossen Koeche verloren gegangen sind, gab es dann abends Salat, der dafuer sehr gut war, besonders mit angepriesenem Kuerbiskernoel aus Oesterreich. Nach dem Aufenthalt bei Marcus muesste ich eh der Meinung sein, dass Oesterreich das beste Land auf der ganzen Welt ist 🙂
Am naechsten Tag ging es dann nach Toronto. Nach langer Parkplatzsuche ging es dann an den Strand. Es war zwar nicht so warm, jedoch fand ich das gar nicht schlimm, denn die Wolken sahen einfach fantastisch aus und die Stimmung war grossartig – ueberall wurde gespielt, sei es Volleyball, Fussball oder Frisbee. Auch Drachen wurden steigen gelassen und das erinnerte mich an meinen Chinaaufenthalt, wo wir (Simon und ich) im Park waren und mit hundert anderen begeisterten Chinesen unseren etwas wackelig aussehenden Drachen versucht haben in die Luft zu bekommen. Unter anderem waren dann neben uns ein Vater mit Sohn und ihrem Lenkdrachen – ich glaube der Sohn hatte in der ganzen Zeit einmal die Moeglichkeit selber zu lenken, ansonsten gab der Vater den Drachen nicht aus der Hand und freute sich wie ein kleines Kind. Leider stuerzte er dann doch oefters ab, ob es nun am Drachen oder am Lenker lag, wer weiss, auf alle Faelle liess es Marcus nicht wirklich zur Ruhe kommen, da er bei jedem neuen Absturz fuerchtete, dass sein Kopf das Ziel waere. Da war es dann wohl auch ganz gut, dass wir bald in den Pub gingen, weg von verirrenden Frisbees und abstuerzenden Drachen. 😉 Das Essen war sehr lecker und danach ging es noch durch die Strassen, die vollgepackt mit Leuten waren. Das lag wohl zum einen daran, dass es Wochenende war, aber auch Kanada-Tag (nationaler Feiertag). Am Strand ging es dann wieder zurueck zum Auto, begleitet von Strassenmusikern und Kunst der besonderen Art – ein paar Jugendliche hatten sich zusammengefunden, um Steine besonders exquisit aufeinander zu stapeln, naemlich so, dass moeglichst wenig Flaeche aufeinander trifft. Das machten sie auch sehr gut, bis dann die Hueter des Gesetzes dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machten 🙁 Generell kann ich sagen, dass die Kanadier wirklich ein sehr nettes Voelklein sind und vor allem sehr multikulturell, was ich persoenlich sehr gut finde.
Danach ging es zum High Park. Langsam hatte sich auch die Sonne herausgetraut und das Gruen ringsherum war wunderschoen – eine kleine Oase in mitten der Stadt. Ich schaukelte dann noch eine Runde – so schoen 🙂 Bevor es dann aber entgueltig zurueck ging, machten wir noch einmal einen Abstecher zu einem anderen Teil des Strandes. Hier war ich schon mit Steve gewesen, als wir abends von den Niagarafaellen zurueck gekommen sind. Noch ein paar Fotos gemacht und dann ging es zurueck. Die Kanadier haben ein ganz tolles System hier, wenn naemlich ein Feiertag aufs Wochenende faellt, wird er am Freitag oder Montag als freier Tag gewaehrt. Somit hatte Marcus am Montag auch noch frei und wir verbrachten den Nachmittag in einem Park direkt am Ontariosee. Schoen, einfach mal abschalten, im Gras liegen und vor sich hintraeumen. Die Leute hier verstehen es auch richtig, ihre Nachmittage im Park zu gestalten und zwar was das Essen angeht. Es wurde jedesmal gegrillt, was das Zeug hielt und dazu dann so viele Salate – es machte immer hungrig, denn es duftete grandios, ueberall. Als wir zurueck waren, schnappten wir uns die Federballschlaeger und liefen zum angrenzenden Sportplatz. Dort lief auch gerade ein Maedels-Fussballspiel, es soll in Kanada wohl eh sehr populaer sein, dass Maedchen und Frauen Fussball spielen. Leider konnten wir nicht lange spielen, da die Federbaelle nicht wirklich das hielten, was sie versprachen 😉 Aber wenigstens koennen wir sagen, dass wir uns ein bisschen sportlich betaetigt haben und manchmal kann man ja auch sagen, dass der gute Wille zaehlt 🙂

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