85.-87. Tag – Hongkong

Am naechsten Tag begab ich mich dann auf die Suche nach dem Buero fuer die Visaangelegenheit. So wanderte ich durch die belebten Strassen, bestaunte wieder einmal alles und jeden ob die Palmen am Strassenrand, den tollen Hafen mit der gigantischen Skyline auf Hongkong-Island, die wunderschoen gestylten „“Chinesen““, schicke Geschaeftsleute oder die Touris bepackt mit fetten Einkaufstueten. Ja, wenn man Geld haette… dann waere Hongkong das Paradies! Eine sehr lustige Strassenszene – da ich den Weg nicht gleich fand, ging ich die eine Strasse mindestens 3 x entlang. Vor einem Hotel versammelten sich dann 3 fleissige Mitarbeiter/-innen in gutsitzenden Anzuegen im Einheitsgrau und beklebten doch tatsaechlich die Fensterscheiben mit grossen, kitschigen Schneeflocken. Ein viertrer ueberwachte das ganze und die Palmen laechelten von der anderen Strassenseite rueber. Einfach nur urstkomisch und ich grinste die ganze Zeit vor mich hin, mit diesem Bild im Kopf. Ich fand dann auch das Gebaeude – wie immer riesengross alles – mit Einkaufshoehlen und kleinen Druckerlaeden, die vollgestopft mit Drucker, Kopierer und Papier sind. Naja und auch im Buero wieder Probleme mit der Beantragung des Visas. Denn mir fehlte ja der Ausreisestempel. Grrrr! Aber irgendwie klappt ja alles, am naechsten Tag holte ich auf alle Faelle einen Pass mit einem tollen Visaaufkleber ab. In Hongkong war es wie schon geschrieben sehr schwierig einen Internetplatz aufzutreiben. So gab es zwar ein paar Moeglichkeiten der kostenlosen Nutzung, doch diese logischerweise zeitlich sehr begrenzt, aber keine Inernetplaetze, die man fuer unbestimmte Zeit mieten kann. So lernte ich auch die oeffentliche Bibliothek kennen, die mir 45 Minuten die Nutzung gewaehrte… Anschliessend sass ich an einem Springbrunnen und beobachtete das lustige Treiben um mich herum. Sehr angenehm. Wo ich bei dem Thema Styling bin – das ich unweigerlich mit Hongkong in Verbindung bringe – sogar die Hunde tragen farblich abgestimmt zum Frauchen ihren „“Anzug““ und sie wissen sogar was sich gehoert… Um die eine Gruenanlage war eine kleine Borte und der Kleine erklomm ganz eifrig diese Absperrung und verrichtete dann dort sein Geschaeft. Sehr loeblich. Ich wanderte dann an der Bucht zurueck und stiess dann zufaelligerweise auf die Avenue of Stars – a la L.A., nur dass sich hier alle Kung Fu-Groessen verewigt hatten. Mir sagten allerdings nur 3 Namen etwas und es waren bestimmt 30 Handabdruecke mit Namensplatten vorhanden. Wie auch bei vielen anderen Sachen hier hatte ich auch mit meinem Museumsbesuch nicht soviel Glueck – geschlossen. Dafuer eine andere erfreuliche Begebenheit… Auf dem Platz vor dem Museum war gerade ein Empfang fuer Hochschulabsolventen. Sie standen also mit riesigen Blumenstraeussen und Plueschtieren bewaffnet da, dazu diese typischen schwarzen Umhaenge und Kopfbedeckungen und posierten was das Zeug hielt vor der unbeschreiblich schoenen Skyline. Anschliessend ging ich in einen Pizza Hut in Luxusausstattung und mit Luxuspreisen – dagegen sind unsere in Dtld. echt erbaermlich. Wie immer waren die ganze Zeit Kellner um einen herum und versuchten dir schon deinen Wunsch von den Augen abzulesen 😉 und dann besichtigte ich noch den Nachtmarkt, liess mich von Stand zu Stand treiben und am Ende zurueck durch die belebten und beleuchteten Strassen. Ja, es machte Spass! Leider war am naechsten Morgen der Himmel verhangen und meine Fahrt mit der Faehre nach HK-Island nicht mehr wirklich sinnvoll. So fuhr ich mit der Bahn zu dem 10.000-Buddha-Kloster. Natuerlich rannte ich erst einmal total verplant in die falsche Richtung, erklomm zwar den richtigen Huegel, aber leider war es der falsche Eingang. Und so landete ich auf einem Friedhof – bestehend aus mehreren grossen Raeumen, wobei die Waende mit Fotos und Daten versehen waren, hinter denen die Urnen liegen. Ich verkruemelte mich dann auch relativ schnell, um dann denselben Anstieg noch einmal zu wagen. Noch einmal 500 Stufen. Verschwitzt landete ich dann oben, Sport genug fuer heute. Es ist aber schon sehr beeindruckend. Den ganzen Weg saeumten lebensgrosse Buddhastatuen – und alle sahen anders aus. Auch hier wurde gebaut, wie sollte es anders sein und natuerlich auch in typisch chinesischer Manier. Die Gerueste bestehen hier naemlich aus Bambusstaemmen, die gekonnt zusammengebunden werden. Diese muessen allerdings erst diese 500 Stufen hochgetragen werden. Und so schleppten sich 3 Maenner (dem Aussehen nach Inder) bald tod. Fuer einen Spruch waren sie allerdings immer zu haben, ich fuehlte mich wieder ganz nach Delhi versetzt. Oben befanden sich dann noch einmal sehr viele Statuen, alle vergoldet, aber so neu, dass es eher nach einem Rummelplatz aussah, als nach einem Kloster. Da bin ich von Tibet aber auch ganz schoen verwoehnt, an Hongkong darf man wahrscheinlich nicht den Anspruch stellen, alte Sachen zu finden. Die grosse Halle hielt dann aber, was der Name verspricht. 10.000 kleine Buddhastatuen sitzen die Waende entlang, die bis zu 6 Meter hoch sind. Schon ein beeindruckendes Bild. Der Himmel wurde immer verhangener und die ersten Regentropfen prasselten herunter. So verbrachte ich den Nachmittag in meinem Hotelzimmer. Abends wagte ich mich dann noch einmal heraus, besuchte den Nachtmarkt und ergatterte auch meinen Magneten, jaja, die Sammlung waechst. Abends liess ich mich dann vom Lonley Planet in einen Australischen Pub mit Live-Musik leiten – Jazz – sehr, sehr schoen. Dort lernte ich dann Soeren, einen Daenen, kennen. Nach diesem grossartigen Ohrenschmaus schlenderten wir noch einmal an die Bucht, auch das Wetter meinte es gut und so genossen wir den Anblick auf die hell erleuchtete Skyline vor dem dunklen Wasser und dem verhangenen Himmel. Sprachlos stand ich da, Worte sind einfach zu wenig……. Und dann wurden wir noch gebeten, einen Glueckwunsch zur Hochzeit in eine Kamera zu sagen. Nette Idee, die 3 waren auf der Suche nach Glueckwuenschen in allen moeglichen Sprache – naja, daenisch und deutsch ist da eine nette Bereicherung 🙂 Gluecklich kehrte ich dann wieder in mein Bettchen zurueck, in meine kleine Kammer, mit der Minidusche 🙂 Mit dem naechsten Tag war dann auch der letzte in Hongkong angebrochen. Das Wetter meinte es nicht besser und so landete ich wieder in meinem gemuetlichen Cafe (mit dem einzigen weiteren Internetanschluss, den ich finden konnte). Der Pfefferminztee und dazu die weihnachtliche Dekoration liessen mich an zu Hause denken. Auch das ist schoen. Die Leute hinter der Theke verabschiedeten mich dann auch nett auf Deutsch, denn nach dem dritten Tag hier wussten sie woher ich komme und mochten mich glaube auch ganz gern, herrlich. Danach streifte ich durch den wunderschoenen Park und genoss einfach den warmen Regen auf dem Gesicht!!! Ich fuehlte mich rundum wohl. Abends nahm ich dann den Zug zurueck zur Grenze. Wieder wurde an der Grenze nach meinem Ausreisestempel gefragt, ja hoert das denn nie auf ;), aber Tibet erklaerte wieder alles. Dort traf ich dann eine Gruppe, die in Hongkong studiert und jetzt einen Kurztrip nach Vietnam macht. Bezugnehmend auf die Sache mit der Hoeflichkeit – die eine verabschiedete sich von einem, der danach weiterreiste, obwohl sie schon an der Reihe war. Der Grenzbeamte schaute sich das dann eine halbe Minute an und meckerte sie dann ordentlich an, was sie sich eigentlich einbilde und wo sie denkt, wo sie hier waere… Naja. Auch bei mir klappte natuerlich nicht alles, wie sollte es auch anders sein, aber meiner war ganz lustig drauf. Er stempelte naemlich einmal nicht doll genug, der zweite Stempel machte dann alles noch unleserlicher und danach sass er erstmal etwas hilflos da und schaute sich dann suchend um. Am Ende bekam ich noch einen dritten Stempel und musste mit einem weiteren Beamten mit, damit dieser den ersten/zweiten Stempel durchstreichen konnte. ABER wenigstens wurde ich nicht noch einmal nach meinem Ausreisestempel gefragt, naja 5 x reicht ja auch. So kam ich also in Shenzhen an und wurde von Robert, einem der Deutschen, aufgelesen.

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