139. Tag – Phnom Penh

Wir wurden dann alle am naechsten Morgen zu dem Bootsablegeplatz gebracht. Aus allen Strassen in Chau Doc stroemten die Touristen hervor. Erst mussten wir aber noch warten und wir unterhielten uns mit einem netten, aelteren Englaender und ein paar Leute der Tour sollten wir dann noch oefters treffen. Ein paar Dong gab ich dann noch einer aelteren Frau auf der Strasse und dann konnten wir an Bord. Die anderen sind noch zu einer Fischfarm gefahren. Nur Kristin, ich und 2 andere Maedchen blieben auf dem Boot. Ich wollte mir nichts mehr angucken, nur schoen Musik hoeren und die letzten Augenblicke in Ruhe geniessen, nicht mit 15 anderen wieder auf einem Boot auf Sightseeingtour. Dann legten wir ab und die kuehle Fahrtbrise war angenehm im Gesicht. Nach 3 Stunden erreichten wir dann die vietnamesische Ausreisestelle. Hier gab es noch Mittagbrot und massig an Kindern, die ihre Dienste beim Gepaecktragen anboten. Ein heiss umkaempftes Gewerbe und spaeter endete es sogar noch handgreiflich – wobei es mich wirklich ueberraschte, dass 12-jaehrige Kerlchen sich nicht davor scheuen auf ausgewachsene Frauen einzuschlagen. Das entsetzte mich schon. Bei unserem Restaurant spielten Kinder mit Murmeln und andere kamen an, um uns diese kleinen gefederten Dinger zu verkaufen. Wir legten dann zusammen, kauften 2 Stueck und schenkten sie den Kindern. Dann ging es wieder aufs Boot, 1 Km weiter und dann kamen wir zum Grenzuebergang nach Kambodscha – eine wunderschoene Anlage, der schoenste Grenzuebergang fur mich bis jetzt. Ganz problemlos und gut organisiert bekam man den Stempel und auf einem schoeneren Boot ging es weiter. Zwischendurch sassen wir vorne auf der Spitze des Bootes und genossen die Fahrt. Rechts und links waren vereinzelte kleine Haeuser mit nackigen Kindern davor, die wild winkten als wir vorbeifuhren, vielen Kuehen und Waesche-waschenden Frauen. Spaeter stiegen wir dann in einen Bus um, das letzte Stueck nach Phnom Penh. Ich mochte Cambodia auf den ersten Blick, aber die Armut erschreckte. Man konnte sie sehen, rechts und links von den Strassen, an den Haeusern und vor allem an den ausgemergelten Menschen und unterernaehrten Kindern. Die Landschaft ist wunderschoen und die Kloester, die sich immer in groesseren Haeuseransammlungen befanden waren einmalig mit ihrer Architektur. Es wurde dunkel und wir erreichten Phnom Penh sehr spaet. Das Hotel war ausgebucht und dem Rikshafahrer traute ich nicht wirklich. So stapften wir los, denn unser gewuenschtes Quartier befand sich ganz in der Naehe – ok, es war billig aber nicht gerade die Wucht. Wir blieben ja aber auch nur 2 Naechte und dafuer reichte es aus. Das Schoene war die Aussicht von unserem Balkon auf das ganze Gewusel unten auf der Strasse – hier pulsierte das Leben. Heute sollte es dann doch endlich mal wieder westliches Essen geben und so nahmen wir uns eine Riksha zum Fluss und gingen dann in eine Pizzeria. Naja, unter Spaghetti Carbonara stelle ich mir doch was anderes vor und die Preise waren auch enorm (fuer ein Essen haette ich 4 Naechte schlafen koennen – komisches Verhaeltnis). Hier rennen auch ueberall Kinder herum, die dir Buecherkopien, Postkarten und anderen Kram verkaufen wollen. Die meisten haben solche duennen Aermchen, dass dir echt die Traenen kommen koennten. Wir bestellten dann eine Pizza und liessen sie fuer die Kinder einpacken. Da war die Freude gross. Allerdings wurde sie mit nach Hause genommen und sie wandten sich wieder vergnuegt ihrem Spiel auf der Strasse zu, wobei die Pizza auf halb neune hing und sich der Kaese wahrscheinlich am Ende auf der Schachtel verteilte aber nicht dort, wo er eigentlich hin gehoert 😉 Kristin und Nicole gingen dann noch zur Bank und ich setzte mich an die „“Uferpromenade““, als Promenade kann man es wahrscheinlich nicht wirklich bezeichnen, neben einen Verkaufsstand. Dort faxte ich mit einem supersuessen Maedchen rum. Sie war total aufgeschlossen, strahlte mich die ganze Zeit an und wir ahmten uns gegenseitig nach. Nach einer Weile kam auch ein Tuk Tuk-Fahrer hinzu, der aber wirklich auch sehr nett war. Er fragte kein einziges Mal, ob wir mit ihm gehen wollen, sondern bot uns im Gegenteil noch Erdnuesse an – echt schoen. Die Leute hier sind eh super freundlich und nett. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von der Kleinen, ich haette mit ihr noch stundenlang hier sitzen koennen und natuerlich nahmen wir dann auch den Fahrer 🙂

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