Kotor / Ulcinj – 13./14.09.
So zum letzten Tag in Kotor – das einzig negativ erwaehnenswerte war die Nacht mit der Jagd nach Muecken đ Ansonsten war der Tag sehr nett. Kristin war frueh schon einkaufen, so dass wir draussen unter den Rebstoecken voller suesser Weintrauben essen konnten. Kaffee kochen war auch moeglich und so ging es gestaerkt in den neuen Tag. Wie schon erwaehnt zieht sich um die Altstadt den Berg hoch eine Mauerruine – das war unser heutiges Ausflugsziel. Wir kaempften uns hoch mit mehreren Pausen – einmal aufgrund der fehlenden Puste, einmal wegen einem kaum enden wollenden Schauer, einmal um etwas zu trinken oder einfach nur die anderen Leute zu beobachten. Von oben hatte man einen wunderschoenen Blick auf die Altstadt und den Fjord. Wir genossen den Ausblick. Viel Spektakulaeres gab es sonst nicht, wir schlichen durch die Gassen, in denen gerade ein Film gedreht wurde, gefolgt von unserer lieblichen Begleitung – einer Seele von Huendin, die ich am liebsten mitgenommen haette und spaeter sassen wir in einem Cafe und beobachteten die Touristroeme, die von dem gerade angelegten Luxuskreuzer wie ein Bienenschwarm in die kleine Stadt stroemten, die so schien es, unter dem Ansturm zu platzen drohte… Wir waren froh, uns das ganze Schauspiel von aussen anzuschauen, wie sie krebsrot vom Sonnenbaden in Horden durch die Gassen walzten – fuer uns waere da wahrscheinlich eh kein Platz mehr gewesen đ Soviel zu Kotor – am naechsten Tag ging es dann weiter, der beste Zeitpunkt, denn es regnete in Stroemen und das Gewitter hing fuer Stunden ueber der Stadt. Die Oma, deren Gast wir waren, verabschiedete uns mit viel Laecheln und Nicken, denn fuer Verstaendigung sorgten nur die kleinen Zettel ihres Enkels – grossartig. In einer relativ trockenen Minute ging es zum Busbahnhof und dann Richtung Ulcinj. Eigentlich waeren wir schon heute gern Richtung Albanien, aber als wir in Ulcinj ankamen, gab es keinen Bus. Trotz einem leichten Unwohlsein in der Magengegend liessen wir uns wieder auf eine private Unterkunft ein – doch alles klappte und man sollte wieder oefter anfangen zu vertrauen đ Wir bekamen sogar noch frisches Obst und mit Haenden und Fuessen klappt auch die Verstaendigung halbwegs… Ulcinj ist schon sehr muslimisch und der Muezzin ruft lautstark zum Gebet auf direkt neben unserer Behausung. Wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant und die Leute hier sind sehr, sehr freundlich, besonders wenn man in einheimische Lokalitaeten geht. Die Maenner sollte man nicht zu oft anschauen, sonst bekommt man leichten Verfolgungswahn, aber ansonsten war das Essen sehr lecker, sehr guenstig und den obligatorischen Kaffee (oder auch Espresso) gab es kostenlos dazu. Dann liefen wir noch bis zum Strand, an den sich die verlassenen Bars und Restaurants anschmiegen und die Strasse eher zu einer Gruselkulisse machen. Soviel gab es somit fuer uns nicht mehr zu sehen – auf dem Rueckweg ein Stopp im Internetcafe mit extrem lauten Kindern, die als Hauptziel hatten, sich und ihre Ballerspiele staendig zu uebertoenen, Zigarettenrauch von links und rechts, gefolgt von Blicken – ich war froh, als wir wieder draussen an der frischen Luft waren. Frueh morgens um 6 ging dann unser Bus nach Albanien.