Sofia – 20.09.

An sich ist Sofia eine sehr schoene Stadt, nur leider haben die beiden Tage hier keine Euphorie bei mir ausgeloest, was allerdings eher aeusseren umstaenden geschuldet war. Frueh morgens erreichten wir nach ein paar umbequemen Stunden im Bus im Dunkeln die Stadt. Man haette eigentlich schon gelernt haben sollen, dass man sich vorher Hostels mit Adressen raussuchen soll, besonders wenn man frueh um 6 Uhr in einer fremden Stadt ankommt. Wir hatten eine ungefaehre Richtung, einen schweren Rucksack und eine Schrift, die in allem so ungewoehnlich und somit unverstaendlich fuer uns ist. Da wir natuerlich auch Geld sparen wollten, liefen wir in die Stadt. Auf dem zentralen Platz, vorbei an der Moschee, die bereits gut gefuellt war, standen wir ahnungslos da. Die Leute, die wir ansprachen, hatten wohl Angst vor Floehen oder einem Ueberfall, auf jeden Fall wurden wir komplett ignoriert – der Blick nach unten und den Gang noch etwas beschleunigt. Wir schlichen hoch und wieder runter – das konnte doch nicht wahr sein… Und zu allem Ueberfluss bekam ich auch noch Bauchschmerzen, die alles vorher Erlebte in den Schatten stellen. Endlich fragten wir in einem Hotel und dann war das ausgesuchte Domizil doch noch einmal ein ganzes Stueck weg und bei weitem nicht in der Naehe, in der wir suchten. Aber nun an einem anderen grossen Platz angekommen, sah ebenfalls nichts wie ein Hostel aus – inzwischen waren 2 Stunden vergangen, der Schmerz zog sich weiter den Bauch hoch und die Kraempfe wollten nicht aufhoeren – das gleiche Spiel hatte Kristin 2 Tage vorher erlitten 🙁 Ursache: unbekannt. Wir hatten keine Lust mehr – der letzte Versuch: ich ging in eine der abgehenden Strassen und stiess auf einen sehr hilfsbereiten Taxifahrer, dieser rief beim Hostel an und es stellte sich raus, dass wir wirklich schon fast vor der Tuer gesessen haben. Ganz unscheinbar wies uns ein Schild den Weg. Einchecken konnte man allerdings erst ab 14 Uhr. Ich legte mich in den Aufenthaltsraum, zwischen Schlafen, Wachen und Kraempfen. Kristin sammelte in der Zeit allein ihre ersten Erfahrungen mit der Stadt, in der sie in einem Jahr auch ein Semester studieren wird, und kam mit roten Wangen und Kastanien in den Taschen begeistert zurueck. Fuer mich wurde der Tag nicht wirklich besser, allerdings war das Hostel wirklich ein Lichtblick – das Angebot war unglaublich und man fuehlte sich sofort wohl. In unserem Zimmer wohnte auch noch eine Franzoesin, die mich mit Medikamenten versorgte und abends konnte ich mir wenigstens schon wieder die Pasta im Hostel schmecken lassen, ausgehungert stuerzte ich mich drauf mit der Hoffnung, dass es nicht schlimmer wird und wenigstens die naechsten Tage wieder schoener werden.

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