Budapest – 04.-08.09.

So, jetzt auch noch ein paar Zeilen zu Budapest. Ich muss gestehen, dass ich leider nicht so viel von der Stadt gesehen habe, wie es mir vielleicht lieb gewesen waere. Und daran bin auch noch ganz allein ich selbst Schuld. Zum wahrscheinlich groessten Leidwesen meiner Mitmenschen, aber auch zu meinem eigenen, bin ich wohl das beste Beispiel fuer den Typ „“ungeliebte Aufgaben immer erstmal aufschieben, bis es nicht mehr geht““. Somit kam ich nach Budapest und im Gepaeck eine Vielzahl von Literatur, um noch eine offene Hausarbeit zu schreiben. Somit strapazierte ich wahrscheinlich Katherins ganze Geduld und Freundlichkeit, indem ich die meiste Zeit ihr Zimmer und ihren Laptop blockierte. Die Hausarbeit ist fertig mit viel Ach und Krach und vereinzelt langen Naechten, aber wie gesagt, leider hat die volle Hingabe an Budapest etwas darunter gelitten. Nichts desto trotz waren es ein paar sehr schoene Tage und etwas Zeit blieb auch fuer andere Sachen. Dadurch, dass ich nicht in einem Hostel mitten im Stadtzentrum geschlafen habe, bin ich gelaufen – viel gelaufen -, ich habe mit den Ungarn eingekauft, ich bin auf den Strassen ausserhalb der Touristenshops so lange auf und ab gelaufen, bis ich mich schon fast im Schlaf ausgekannt haette und ich genoss es in vollen Zuegen. Budapest ist so eine lebendige Stadt – reich an allen moeglichen, denkbaren Facetten: tausende Menschen – arm und reich, alternativ und schick, jung und alt, dazu diese wahnsinnigen Gebaeude, die sich ueber die ganze Stadt verteilen, die Lichterpracht in der Nacht, die Strassenmusiker und das McDonaldsEis, die blumenverkaufenden alten Frauen in der U-Bahn und die Obdachlosen in den Eingaengen der Geschaefte, Designerlaeden auf der Andrassy utca, die Weltkuturerbe ist, wunderschoene, gemuetliche Bars im 7. Bezirk, um den man lieber einen Bogen machen sollte, Baustellen und Gegenden, wo man Gaensehaut bekommt und soviel mehr Gerueche, Farben und Eindruecke. Ein Wohlgefuehl kribbelt in der Magengegend – diese Stadt ist phaenomenal. Auch Markus hat es noch ein Stueck weiter in dieselbe Richtung verschlagen und so wurde noch ein Abend zu dritt mit Katherin in besagter Bar im 7. Bezirk verbracht, wo man sich wie so oft wunderte, dass doch tatsaechlich gefuehlt Jeder deutsch spricht. Es war laut, aber auch das scheint hier normal zu sein und so passten wir uns dem Geraeuschpegel an, in dem wir uns zeitweise anschrien, um etwas zu verstehen. Die witzigste Begebenheit passierte an diesem Abend – auf dem Rueckweg stand auf der anderen Strassenseite ein Maedchen, welches mich auffallend direkt anstarrte. Ich starrte zurueck, doch es dauerte und der Groschen fiel langsam, bis ich in ihr eine Bekannte aus Leipzig ausmachte – die Welt ist so klein und wenn man so gar nicht mit einer Person rechnet, dauert auch das Wiedererkennen merklich laenger. So kam es zu einem grossen „“OH““ und „“AH““ und „“was machst du denn hier?““ bevor wir wohlverdient ins Bett fielen. Denn am naechsten Tag kam frueh um 6 Uhr noch Volker, Katherins Freund mit dazu. So vergingen die Tage wie im Flug. Am letzten Abend rueckten wir dann noch einmal alle zusammen aus, um Fotos zu machen, an der Donau zu sitzen und diese unglaublich schoene Aussicht zu geniessen. Ich moechte unbedingt noch einmal zurueck, um mehr zu sehen – ein paar Sehenswuerdigkeiten wurden abgeklappert, jedoch nur, um sie von aussen zu bestaunen – Parlament, Heldenplatz, Andrassy utca, viele Kirchen und Plaetze – allerdings bin ich mir sicher, dass diese Stadt noch so viel mehr zu bieten hat. Katherins Wahl des Ortes fuer ein Erasmusstudium ist definitiv eine gute – auch die Uni mit einem einmaligen Innenhof, der sich von aussen nicht vermuten laesst, hinterlaesst nur den besten Eindruck – obwohl der Ausschank von 5 verschiedenen Wodkasorten auf dem Hauptplatz etwas an der Serioesitaet der studentischen Lehre zweifeln lassen 😉

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