Budapest – 03.09.
So heute war dann der letzte Reisetag mit Markus angebrochen. Während er weiter in Bratislava bleibt und nachmittags seine zweite Reisebegleitung vom Bahnhof abholt, geht es für mich heute weiter nach Budapest zu Katherin, einer Freundin aus Leipzig, die hier jetzt ihr Erasmusjahr beginnt. Früh dann auschecken und zum Bahnhof schildkröten – ein Windhauch und man würde von einer Schildkröte zu einem Marienkäfer werden, der sich auf dem Rücken liegend nicht mehr selbst aus seiner misslichen Lage befreien könnte. Das Gepäck drückt, der Schweiß rennt, da wusste ich noch nicht wie warm es in Budapest ist, und die Schritte werden immer langsamer unter dem gebeugten Rücken. Nächstes Mal wird wieder weniger eingepackt… Dann am Bahnhof angekommen – Sandwich in die Hand, genügend Trinken und warten. Endlich kam der Bus – über mein Schnäppchen war ich ja besonders stolz – 4,30 Euro bis nach Budapest und als ich dann diesen Luxusbus noch sah – der Hit. Riesengroß, klimatisiert, feinste Lederimitatsitze, kostenlosen Kaffee und ein Film – ich war begeistert. Dann die Verabschiedung von Markus. Danke hier für die schöne Zeit, hat super viel Spaß gemacht und die Lachmuskeln trainiert 🙂 Das nächste Mal dann in Hamburg. Die Zeit der Busfahrt verging dann wie im Flug und ich war pünktlich in Budapest – an einem Busbahnhof mit weniger luxuriös aussehenden Bussen, neben einer riesigen Betonbrücke, einer Straßenbahnhaltestelle und einem quietschgelben Kiosk bei einer Hitze, die kaum zu ertragen war. Doch wo war Katherin? Nach einer dreiviertel Stunde, 2 sms, weniger Wasser in der Flasche und einer drückenden Blase endlich die erlösende sms: „“Handy vergessen und wo bist du genau?““ Dann war sie da – rotköpfig und strahlend. Auf ging es zu ihrer Wohnung – und wieder die nächste Überraschung – Budapest ist groß, Budapest ist laut, es ist warm, staubig und es sind hunderte Menschen auf den Straßen unterwegs – eine neue Erfahrung nach dem beschaulichen Krakau und dem noch kleineren und ruhigeren Bratislava. Umso mehr ist die Wohnung in einem kleinen Hinterhof eine Oase der Ruhe. Die Begeisterung gleich wieder raus zu müssen, hielt sich in Grenzen und so wurde hier geplauscht und geschnattert. Später dann aber doch noch einmal los und ich bin begeistert und sprachlos über die Schönheit der Stadt mit ihren Kirchen und den in Vielzahl angestrahlten Gebäuden in allen möglichen architektonischen Stilen. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hin schauen soll. Und wenn man an die Donau kommt, ist das Staunen perfekt – hier ein Schloss, da eine Kirche, hier Statuen, dort das Parlament – das eine jeweils größer und schöner als das andere. So wanderten wir durch die Straßen und es war einmalig. Begleitet wurden wir noch von einem Mädchen aus Leipzig und müde vom vielen Umherlaufen fielen wir später ins Bett oder besser ich auf den Fußboden – das war am nächsten Tag auch deutlich spürbar. Wie ich die Woche so überstehen soll, bleibt zu bezweifeln, aber vielleicht lässt sich ja noch irgendwo was brauchbar Weiches auftreiben.