Mühlheim 15./16.03.09
Früh wurde gemütlich gefrühstückt und dann sollte es nach Tübingen gehen, wo Flici studiert. Wir fuhren durch Wälder und schneebedeckte Städte und Dörfer. Der Süden ist so schön – überall an jedem Hang und auf vielen Bergkuppeln stehen Burgen oder Schlösser – manchmal auch nur übrig gebliebene Ruinen. Einer spontanen Entscheidung nach, bogen wir rechts vom Weg ab, um die Burg Hohenzollern zu besuchen. Doch bevor wir hochfuhren, wollten wir noch ein Bild aus der Ferne machen – von der Burg, die sich vor dem grauen Himmel majestätisch abhebt. So bogen wir auf einen kleinen Acker ein, ohne zu ahnen, dass es hier komplett schlammig war. Na ja und wie sich jetzt sicher jeder denken kann, hatten wir fast das Glück dort für länger bleiben zu können, denn wir standen kurz davor stecken zu bleiben. Glücklicherweise gelang es im letzten Augenblick doch noch frei zu kommen, mit zu viel Gas und durchdrehenden Reifen krochen wir wieder vom Acker runter. Nur leider sah mein Auto danach gar nicht mehr bezaubernd aus. Die ganze linke Seite klebte vor Schlamm und Dreck. Und so stellte ich mich dann selbstbewusst neben die ganzen Luxusautos auf dem Parkplatz zu Hohenzollern. Mein Auto ist toll, ob dreckig oder nicht ;).
Dann begann der mühsame Aufstieg für uns untrainiertes Volk, aber es gab viel zu reden und zu lachen, das machte alles weniger schlimm, aber trotzdem wesentlich anstrengender. Während sich die Anderen mit dem Shuttlebus hochfahren ließen, sparten wir Geld und langsam aber sicher erreichten auch wir die Spitze. Die Burg war enorm und imponierte mit den riesig breiten und massiven Mauern. Der Rundgang um die Burg mit dem Ausblick war höchst interessant. Rechts vor den Burgmauern wachten die Statuen der ehemaligen Friedrichs, Wilhelms und Friedrich-Wilhelms und links hätte man bei schönem Wetter einen großartigen Blick auf die komplette Ebene haben können, so konnten wir es nur erahnen. Auch der Burginnenhof mit den Efeu-umrankten Türmen faszinierte uns sehr. Anschließend saßen wir noch eine Weile in der Burgschänke bevor es wieder zum Abstieg ging. Dann kamen wir doch endlich in Tübingen an und besuchten Flicis Zuhause. Ihre Mitbewohnerin Marie aus Bautzen war auch da – eine wirklich äußerst witzige Person, die es perfektioniert hat, ohne Punkt und Komma zu reden, aber das machte sie umso sympathischer. Doch bevor es noch ganz dunkel wurde, ging es noch zu einem Spaziergang durch Tübingen, vorbei an den ersten Schneeglöckchen und Krokussen, kleinen Läden und einem Bächlein, das sich durch die Stadt zieht. Zu unserem Glück fanden wir dann durch Zufall ein super gemütliches Café mit Blick auf die Passage, leckerem Kaffee und Bob Marley, der dazu seine Statements in den Gehörgang singt – angenehm. Eigentlich sollte es dann zurück durch das schöne Donautal gehen, das tat es dann auch, nur leider war es so dunkel, dass von der Schönheit nicht mehr viel zu sehen war. Manchmal spiegelte sich an der Seite eine Laterne im Wasser, aber mehr war beim besten Willen nicht mehr zu erkennen.
Der nächste Tag glänzte dann mit erholsamer Ruhe und genügend Zeit, Fotos hoch zu laden und ein bisschen was am Computer zu arbeiten.