Jena 22./23.03.09

Dafür war dann der nächste Tag mit wesentlich mehr Aktion zugestopft. Nach dem Frühstück ging es zum Schlachtfeld Jena / Auerstedt. Wir wanderten über die weite Fläche und mussten aufpassen, dass wir nicht vom Wind gepackt werden. Die Sonne ließ auch noch auf sich warten, aber im Laufe des Tages kam auch sie zum Vorschein. Anschließend ging es wieder zurück und wir besuchten das Romantikerhaus – sehr, sehr interessant – ein Einblick in die Welt der Philosophen, Naturforscher und Künstler aus der Epoche der Romantik. Zusätzlich gab es auch noch eine Ausstellung mehrerer Radierungen, einmal rund um Thomas Mann und der zweite Teil zu unterschiedlichen Themen und Orten der weiten Welt – einfach großartig. Und auch für die sportliche Betätigung wurde gesorgt, denn anschließend ging es in die Schwimmhalle, inmitten der schönsten Plattensiedlung. So zogen wir unsere Bahnen mit vielen Anderen wie Entenkolonnen von einem Ende zum anderen. Aber es machte super viel Spaß, mal wieder etwas Sport zu treiben. Und da immer noch mehr Kultur geht, ging es gleich danach zu einem Vortrag über Kambodscha und Laos. Sehr interessant, obwohl ich generell schon bessere Vorträge gehört habe, die mich mehr mitgerissen haben, zumindest in dieser Preisklasse. Aber der Hörsaal war voll und man sah, dass man auch so sicher gut Geld verdienen kann. Der Tag war rundum gelungen und wir am Ende auch ziemlich platt, denn Schwimmen generell macht hungrig und müde. So gab es noch leckeres Essen und eigentlich wollten wir noch einmal los, aber nachdem wir uns total verquatscht hatten, schlief es sich einfach viel schöner, als noch einmal raus zu gehen 🙂
Am nächsten Tag wollte ich dann recht früh nach Leipzig. Ich war auch schon auf dem Weg, als mir auffiel, dass ich mein Handy bei Franzi vergessen hatte. Und das als letztes Abenteuer dieser Reise. Ich wusste, dass Franzi einen Deutschsprachkurs gab und dass es irgendetwas mit Europäisch… zu tun hatte. So machte ich mich quer durch Jena auf die Suche. Ich landete bei der Europaschule, beim Sprachenzentrum der Universität Jena, in Franzis Institut und bei der Fachschaft bzw. den Leuten, die sich um die Erasmus-Studenten kümmern. Somit lernte ich Jena kennen, doch Franzi blieb verschwunden. So verbrachte ich dann die restliche Stunde in einem Café vor der Wohnung und ich hatte Glück. Franzi kam, ich bekam mein Handy und gleichzeitig noch eine Begleitung für die Fahrt nach Leipzig, denn Franzi beschloss spontan, noch mitzukommen.

Eine wundervolle Rundreise liegt hinter mir. 3861 Kilometer quer durch 10 Bundesländer und 2 angrenzende Nachbarländer. Viele, liebe Leute, die Teil meines bisherigen Lebens sind, habe ich besucht und wundervolle Momente und Augenblicke mit ihnen verbracht. Dafür möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken. Ich habe viel über mich gelernt, über Dinge, die wirklich wichtig sind, über verschiedene Ansichten und vor allem auch viel über mein Heimatland, das so facettenreich ist und mit seiner Schönheit begeistert – das quirlige und lebendige Leben Berlins, die Geschichte und die Schlossanlagen Potsdams, das wundervolle Niedersachsen mit seinen Gutshöfen und Pferdekoppeln, die an vergangene Zeiten erinnern, der Norden mit der stürmischen Seeluft, das römisch-geprägte Trier an der Mosel umgeben von unzähligen Weinbergen, der Süden mit einer Vielzahl an Burgen und Schlössern, die sich auf den Bergkuppen massiv gegen strahlend blaue Himmel und verschneite Wälder abheben und schicke Autos, die die Straßen säumen und der schöne Thüringer Wald, der so viele Kulturstätten auf einem Haufen beherbergt und die Heimat vieler bedeutender Männer und Frauen darstellt. So viel mehr gibt es noch zu sehen, aber ich bin auch wieder froh zu Hause anzukommen, denn auch hier warten liebe Menschen auf mich und es stimmt, auch wenn man noch so lange oder auch kurz auf Reisen ist, man empfindet immer dieses tiefe Glück, was eine Heimkehr auslöst, dieses beruhigende Gefühl der Geborgenheit und unbeschreiblich Freude.

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