Zum Abschluss

Ein paar kurze letzte Worte zu dieser Reise. Beschreiben lässt sie sich wie eine perfekte Sinuskurve – auf etwas Schönes folgte etwas weniger Schönes und umgekehrt. Was ich gelernt habe, ist, dass Reisen sehr subjektiv ist, jeder hat eine andere Art, die Welt für sich zu entdecken. Und bei jedem schlägt das Herz für eine bestimmte Region, für einen Ort, wo das Herz sich mit Freude füllt, an dem man strahlend durch die Straßen läuft, die Menschen anlächelt und mit ihnen ins Gespräch kommt, wo man nie mehr weg möchte und einfach glücklich ist. Leider habe ich dieses Gefühl in Südamerika so nur für ein paar wenige Stunden gespürt, doch ich habe Menschen getroffen, die mir mit genau solch strahlenden Augen von ihren Abenteuern dort berichteten. Ich denke, es hängt viel mit der Einstellungen...

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Lima – 57.-61. Tag

Wie bereits geschrieben verwarf ich meinen Plan, doch noch einmal an den Strand zu fahren, nachdem ich am Sonntag nach einer 26-Stunden-Fahrt ohne Schlaf in Lima angekommen bin. Die Vorstellung abends wieder in einen Bus zu steigen, um noch einmal 12 Stunden Richtung Norden zu fahren, verschreckte mich mit Blick auf meine Ringe unter den Augen und der Unfähigkeit, diese überhaupt noch aufhalten zu können. Somit blieb nur, die nächsten 4 Tage in Lima zu bleiben und der Gedanke hörte sich zu Beginn gar nicht verlockend an, was zu tun in der großen Stadt? Doch es wurden dann wunderschöne Tage, an denen ich noch einmal viele nette Menschen kennengelernt und andere wiedergetroffen habe. Zuerst ging es zu Steffi, doch da ich ja nun fast 3 Stunden eher angekommen bin, fand ich sie noch im Bett...

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Cusco – 56. Tag

Die Nacht in meinem 14-Bett-Zimmer kann man mit Horror ganz gut beschreiben. Denn unter meinem Bett befand sich ein Schnarcher, bei dem nicht einmal Ohren zuhalten half und mein MP3-Player hatte auch den Geist aufgegeben. Es half auch kein Schubsten und Stoßen, ich lag also von 5 bis 7 früh morgens wach, bis ich es nicht mehr aushielt und das Weite suchte. Oben traf ich dann Chase und später kam Natasha dazu. Wir saßen in diesem wunderbaren Hostel mit bunten Wändern und Gemälden unter einem riesigen Kronleuchter in einem Berg von Sitzkissen und ließen uns das Frühstück schmecken. Für mich hieß es ja leider an diesem Tag, wieder aufzubrechen nach Lima, was ich danach noch manchmal bereute, denn mein eigentlicher Plan war ja der, noch einmal für 2 Tage an einen Strand zu fahren. Als das aber...

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Machu Picchu – 55. Tag

Das Aufstehen früh um fünf fiel mir dann doch sehr schwer und ich kämpfte mich im zeitlupentempo aus dem Bett. Dann befand ich mich auf dem Weg durch das verschlafene Agua Calientes den Berg hinunter zum Busbahnhof. Der Weg den steilen Berg hinauf in Zick-Zack-Linien war ein unbeschreibliches Erlebnis, denn während unserer 20-minütigen Anfahrt ging hinter den Bergen die Sonne auf. Das Licht brach sich in den niedrig hängenden weißen Dunstschwaden und ich konnte mir in diesem keinen schöneren Ort vorstellen, wo ich im Moment hätte sein wollen. Auch der Andrang früh morgens hielt sich in den Grenzen, so dass ich die ersten anderthalb Stunden Zeit hatte, die Anlage für mich zu entdecken – der erste Blick auf diese kleine Stadt, die auf einem Plateau in mitten von Bergen liegt, ließ mich...

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Tal der Inka – 54. Tag

Am nächsten Tag ging es in genau dem gleichen engen Bus mit genau dem gleichen Guide ins Tal der Inka, ich schmunzelte, als er sich erneut seiner Gruppe mit Wladimir vorstellte. Und ab ging die Fahrt. Wir fuhren durch diese wunderschöne Landschaft, vorbei an kleinen, einfach Höfen aus roten Backsteinen und kleinen Schweinen, welche sich unter Wäscheleinen über den Hof bewegen, mit der Schnauze immer in der Erde auf der Suche nach etwas Nahrhaftem. Wir passierten eine Lama-Zuchtstation – es ist unglaublich, wie viele verschiedene Arten es gibt – langes Fell, welches fast bis auf dem Boden hängt, kleine Locken oder ganz kurz, groß, klein und in allen erdenklichen Farben. Dann fuhren wir ins Tal der Inka ein, welches von Bergen umgeben und einem Fluss durchzogen wird. Warum es das Heilige Tal...

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Cusco – 52./53. Tag

Wir nahmen zum Anfang noch den gleichen Bus bis Puno, diesmal ueber den anderen Grenzuebergang, der wesentlich geschaeftiger war, aber dafuer auch umso schneller und in Puno hiess es wieder einmal fuer ein paar Tage Abschied nehmen. Wir lernten Tom und Will (Englaender und Australier) kennen, die mit mir weiter nach Cusco fuhren. Wieder einmal begeisterte mich dich Landschaft und haette mir oft gewuenscht mit dem Rad unterwegs zu sein, einfach anzuhalten, wenn man moechte, naeher an dem Land dran zu sein, als nur mit dem Bus durchzurasen – die Steppe mit den Viehherden, kleine Maedchen beim Fussballtraining in Sportuniformen (war dann aber eher in einer kleinen Stadt ;)), kleine Friedhoefe mitten im Nirgendwo, kleine Hoefe und diese Weite, nur begrenzt durch die Bergketten am Horizont....

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La Paz – 50./51. Tag

Auch die Busfahrt am naechsten Tag nach Bolivien war spektakulaer am Titicacasee entlang, wobei man an manchen Stellen nicht mehr das andere Ende sehen konnte. Das Wasser glitzerte in der Sonne und Fischerboote plaetscherten in den Wellen dahin. Wir passierten viele Hoefe mit Viehherden ringsherum und Leuten in ihren traditionellen Kleidungen, die sie hueteten, eine perfekte Szenerie! Die Grenze lag verschlafen in der Landschaft und trotzdem warteten wir dort fast 2 Stunden!!! Ich konnte es nicht glauben. Viele Touribusse erreichten zur gleichen Zeit und dann genau vor uns in der Schlange hatte eine Chilenin Probleme, einzureisen, bzw. musste Geld bezahlen. Da nur ein Beamter im Dienst war und sie mit ihm fast eine dreiviertel Stunde diskutierte, warteten die anderen siebzig und konnten...

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Puno – 49. Tag

Am naechsten Morgen riss uns das Telefon aus den letzten verschlafenen Minuten, in denen angezogen, fertig gepackt und Zaehne geputzt wurde, unser Taxi wartete, um uns zum Busbahnhof zu bringen. In den Busbahnhoefen hier muss man immer eine Art Ausreisesteuer entrichten. An diesem Morgen wand sich die Schlange bis aus dem Bahnhof heraus und waehrend ich mich anstellte, besorgte Steffi unser Wegproviant. Die Israelinnen trafen wir zum dritten Mal wieder und wir litten schon ein wenig unter Verfolgungswahn, auch die Freundlichkeit nahm nicht wirklich zu, man begnuegte sich mit einem Kopfnicken, zumindest bot ich ihnen an, sich zu mir in die Schlange zu stellen, denn innerhalb von ein paar Minuten war sie noch deutlich laenger geworden. Wir hatten dann im Bus die besten Plaetze – oben...

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Colca Canyon – 48. Tag

Frueh um 4 klingelte unser Wecker. Verschlafen krochen wir aus den warmen Betten, runter zu unserem gedeckten Fruehstueckstisch und anschliessend zum Busbahnhof durch das verschlafene Oertchen. Auch dieses erinnerte mich mit den kleinen Lehmhuetten so sehr an Tibet. Neben den Huetten gab es meist kleine, durch Mauern getrennte Abteile, worin die Esel und Schafe ihre Behausung fanden. In der Kaelte warteten wir dann bibbernd auf unseren Bus Richtung Aussichtspunkt, einmal fuer den Canyon und dann fuer die Condore, die wir aber am Ende nicht sahen. Der Bus war vollgestopft mit Einheimischen, hauptsaechlich Frauen, die mit ihren Verkaufssachen auf dem Weg zu den Touristenplaetzen waren, in ihren traditionellen bunten Kleidern, ihren Hueten und den von der Kaelte rot-gefaerbten Wangen. Wir kamen...

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Arequipa – 46./47. Tag

Ich bin in Arequipa erst einmal direkt ins Hostel, dort aufs Zimmer und ins Bett, ich war einfach nur muede. Wir teilten uns das Zimmer mit 2 Israelinnen, wobei die Wellenlaenge von Anfang an nicht wirklich vorherrschte. Nachdem ich ausgeschlafen war, verzog ich mich ins Internetcafe und liess mich auch nicht wirklich weiter in der Stadt blicken, ich sehnte Steffis Ankunft herbei und ich muss sagen, meine Stimmungskurve nahm ab ihrer Ankunft merklich zu. Die lachenden Smileys in meinen Aufzeichnungen loesten die traurigen ab und es wurde mit eine der schoensten Wochen, die ich hier verbracht habe. Kurz bevor ich mich auf zum Busbahnhof machte, um sie abzuholen, landete ich in einem Burgerladen, wo sich erstmal beim Betreten ein riesiges Schmunzeln ueber mein Gesicht zog. An der Wand hingen...

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